Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
30. Januar 2008

Fruchtbaren Grund finden

Mittwoch der dritten Woche im Jahreskreis

P. Jason Wallace LC

Mk 4,1-20
Ein andermal lehrte Jesus wieder am Ufer des Sees und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen: Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat und sie brachte keine Frucht. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach. Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!

Als er mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war, fragten sie ihn nach dem Sinn seiner Gleichnisse. Da sagte er zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes anvertraut; denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen gesagt; denn sehen sollen sie, sehen, aber nicht erkennen; hören sollen sie, hören, aber nicht verstehen, damit sie sich nicht bekehren und ihnen nicht vergeben wird.

Und er sagte zu ihnen: Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen? Der Sämann sät das Wort. Auf den Weg fällt das Wort bei denen, die es zwar hören, aber sofort kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde. Ähnlich ist es bei den Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt: Sobald sie es hören, nehmen sie es freudig auf; aber sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie sofort zu Fall. Bei anderen fällt das Wort in die Dornen: sie hören es zwar, aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube, dass ich berufen bin, Frucht für dein Reich zu bringen. Ich glaube, dass du die Früchte meines Gartens nutzen willst, um das Leben anderer zu bereichern. Danke, dass du mir gezeigt hast, dass ich dir immer den Weg bereiten muss, damit du deine Geheimnisse der Liebe durch mich wirken kannst. Ich hoffe, dass ich stets dein demütiger Diener bin. Ich liebe dich, denn du bist mein Gott.

Bitte:  Herr, bereichere mein Leben mit deiner Gnade, damit ich deine Liebe in das Herz meines Nächsten säen kann.

1. Zeit für andere haben. ”Wieder lehrte er”. Ein Schlüsselelement dafür, anderen Christi Botschaft zu bringen, besteht darin, ihnen beizustehen. Jeder ist heutzutage so beschäftigt. Die Menschen sagen, dass sie keine Zeit für andere haben, weil das Leben sie so in Anspruch nimmt. Wenn wir uns einfach die Zeit nehmen, anderen zuzuhören und ihnen dann Christi Botschaft entweder durch Worte oder durch Taten nahebringen, werden wir sehen, wie sie sich verändern. Wenn zum Beispiel ein Vater Zeit mit seinen Kindern beim Spielen, Beten, Hausaufgaben erledigen, usw. verbringt ‐ wenn er also das lebt, was er ist, ein Vater ‐ macht das einen gewaltigen Unterschied aus. Es geht nicht nur darum, mit den Kindern Zeit zu verbringen, sondern wir haben den Auftrag, sie zu formen. Christus nahm sich für andere die Zeit, um für sie ein Vater, Freund, Lehrer, Retter und Bruder zugleich zu sein.

2. Den Samen säen. Bevor Samen wachsen können, müssen sie auf dem Boden verstreut werden. Es ist schön, Seelen zu sehen, die ununterbrochen in der Gegenwart Gottes leben und in jeder Begegnung mit anderen ein Mittel zur Evangelisation sehen. Für sie ist alles ‐ von einem einfachen Lächeln bis zu einem tiefen Glaubensgespräch ‐ eine Gelegenheit, den Samen der Wahrheit Christi und seiner Güte zu verstreuen. Christus braucht uns als diejenigen, die den Samen säen. Wir wissen, dass manche Samen auf unfruchtbaren Boden fallen. Das sollte uns ermutigen, noch mehr zu säen, damit wir diese eine Stelle fruchtbaren Bodens im Herzen eines anderen finden. Christus hört nie auf, uns einzuladen, seine Freunde zu werden; wir sollten nie darin müde werden, sein Instrument zu sein, auch wenn wir viele Jahre arbeiten müssen.

3. Fruchtbarer Boden. Wenn wir den Samen auf fruchtbaren Boden fallen sehen, ist das eine große Freude für uns. Wir dürfen aber nie vergessen, dass der Boden, bevor er fruchtbar werden kann, zunächst in einem langen Prozess von Steinen, Unkraut und Büschen gereinigt werden muss. Wir sind noch auf dem Weg, um Christus den ersten Platz in unserem Herzen zu geben, aber so lange wir auf der Erde sind, müssen wir ununterbrochen daran arbeiten, uns von unseren Sünden und Fehlern loszumachen und Liebe und Tugenden zu erwerben. Wie in allen schönen Gärten müssen wir stets den Boden anreichern und das Unkraut entfernen, wenn wir viele Früchte ernten wollen.

Gespräch mit Christus:  Jesus, unser Herr, ich weiß, dass so viele Menschen sich nicht die Zeit nehmen, dir den Weg zu bereiten. Hilf mir, mir deiner Liebe immer bewusst zu sein, und lass mich nie wie dürres, fruchtloses Land sein. Ich möchte dich mit ganzem Herzen lieben und anderen Menschen diese Liebe bringen.

Vorsatz:   Ich will einen Fehler, den ich habe, erkennen und mir Mühe geben, ihn in der nächsten Woche abzulegen.

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