Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
4. Oktober 2006

Ich will dir nachfolgen!

Mittwoch der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Franz von Assisi, Ordensgründer

P. David Daly LC

Lk 9,57-62
Als sie auf ihrem Weg weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben. Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes! Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber las mich von meiner Familie Abschied nehmen. Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.

Einführendes Gebet:  Herr Jesus, ich komme heute zu dir in Demut und Vertrauen, um dir für so viele Geschenke zu danken. Vor allem danke ich dir, dass du mich ins Leben gerufen hast, mich von der Sünde befreit und mich berufen hast, dir als dein treuer Jünger zu dienen.

Bitte: Herr, schenke mir die Bereitschaft, dir in der mir zugedachten Berufung voll und ganz zu folgen.

1. Meine Berufung.  Jesus ruft jeden einzelnen von uns zu einer besonderen Berufung. Hat er mich zum ehelichen Leben berufen? Hat er mich berufen, Vater oder Mutter zu sein? Hat er mich zu einem geweihten Leben berufen? Hat er mich zum Priester berufen? Die Worte des heutigen Evangeliums sind direkt an mich gerichtet: „Folge mir nach.“ Das Wichtigste, was wir angesichts dieser Einladung Christi tun können, ist, aufnahmebereit zu sein. Wir sollten wie Maria antworten: „ …mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ (Lk 1,38).

2. Vorwände.  Es ist so leicht, Vorwände und Ausreden vorzubringen. Welche Haltung erwartet Jesus von uns? Offenheit. Der Herr wird zufrieden sein, wenn wir ihm den ersten Platz in unserem Leben einräumen. Die Sache Gottes sollte bei uns oberste Priorität haben, und alles Andere – Familie, Freunde, Besitz, Pflichten, Kariere usw. – sollte vor Gott und seinem Plan zweitrangig sein. Alle diese anderen Dinge bekommen nur im Verhältnis zum Plan Gottes einen Sinn. Zuerst müssen wir das Reich Gottes suchen, und sobald wir die Hand an den Pflug legen, gibt es keinen Blick zurück mehr.

3. Heiliger Franz.  Der heilige Franz von Assisi ist ein wunderbares Beispiel für jemanden, der Gott die erste Stelle in seinem Leben einräumt, um seiner Berufung zu folgen. Er war beliebt und reich und kam aus einer der angesehensten Familien in der italienischen Stadt Assisi. Als er jedoch den Ruf Gottes hörte, die Kirche wieder aufzurichten, antwortete der heilige Franz in radikaler Weise. Er verließ seinen Besitz, seine Familie und Freunde, um sein Leben ganz und gar Christus zu widmen. Wir alle können dem Beispiel des heiligen Franz folgen, in dem wir Gott mit dem Versuch antworten, seinen heiligsten Willen zu erfüllen, gleichgültig was dies an Opfern kostet.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich danke dir für das Vorbild so vieler Heiliger im Lauf der Geschichte der Kirche. Ich glaube, dass auch ich berufen bin, ein Heiliger zu sein. Hilf mir, meine Berufung im Geist des heiligen Franz zu leben und die Einstellung Christi zu Gottes Willen zu übernehmen: „ … nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen.“ (Lk 22,42).

Vorsatz: Herr, heute beschließe ich, innezuhalten und zu beten. Ich werde über meine Berufung nachdenken und dir sagen, dass du die „Nummer Eins“ in meinem Leben sein sollst.

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