Tägliche Meditationen
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Montag,
5. Dezember 2016

Glaube im Team

Montag der zweiten Woche im Advent
Hl. Anno von Köln, Erzbischof
Hl. Hartwig, Erzbischof
Hl. Reinhard, Bischof

P. Georg Rota LC

Lk 5,17-26
Eines Tages, als Jesus lehrte, saßen unter den Zuhörern auch Pharisäer und Gesetzeslehrer; sie waren aus allen Dörfern Galiläas und Judäas und aus Jerusalem gekommen. Und die Kraft des Herrn drängte ihn dazu, zu heilen. Da brachten einige Männer einen Gelähmten auf einer Tragbahre. Sie wollten ihn ins Haus bringen und vor Jesus hinlegen. Weil es ihnen aber wegen der vielen Leute nicht möglich war, ihn hineinzubringen, stiegen sie aufs Dach, deckten die Ziegel ab und ließen ihn auf seiner Tragbahre in die Mitte des Raumes hinunter, genau vor Jesus hin. Als er ihren Glauben sah, sagte er zu dem Mann: Deine Sünden sind dir vergeben. Da dachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer: Wer ist das, dass er eine solche Gotteslästerung wagt? Wer außer Gott kann Sünden vergeben? Jesus aber merkte, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was habt ihr für Gedanken im Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Im gleichen Augenblick stand der Mann vor aller Augen auf. Er nahm die Tragbahre, auf der er gelegen hatte, und ging heim, Gott lobend und preisend. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten voller Furcht: Heute haben wir etwas Unglaubliches gesehen.

Einführendes Gebet: Herr, ich trete heute vor dich hin, wie dieser Gelähmte: mit festem Glauben, dass du mich heilen kannst, mit der unerschütterlichen Hoffnung, dass du mein ewiges Ziel bist, und mit einer demütigen Liebe, die alles von dir erwartet.

Bitte: Herr, richte mich wieder auf!

1. Wer glaubt, ist nie allein. Der Gelähmte glaubt fest daran, dass Jesus ihn heilen kann. Seinen Glauben behält er jedoch nicht für sich alleine, denn offenbar kann er seine Freunde ebenso davon überzeugen. Nur der gemeinsame Glaube dieser Männer vermag es, das Heilungswunder tatsächlich in die Wege zu leiten. Alleine wäre der Gelähmte und auch keiner seiner Freunde Jesus so nahe gekommen. Vielleicht möchte uns diese Evangeliumsstelle zeigen, wie wichtig es ist, dass wir Freunde haben, die unseren Glauben teilen. Als ein Team von Glaubenden können wir mehr erreichen als ein Einzelkämpfer auf weiter Flur. Teile ich meinen Glauben mit anderen? Stärke ich diejenigen, die mir nahe sind? Suche ich bewusst die Gemeinschaft, und die Nähe zu meiner geistlichen Familie?

2. "Steh auf!" Jesus wirkt für diesen Gelähmten ein doppeltes Wunder, und verbindet damit auch eine wichtige Lehre: "Es spielt keine Rolle, wie lange wir schon am Boden liegen, er kann uns immer wieder aufrichten." Egal welche Sünde uns lähmt, er hat die Macht, uns von unseren Sünden zu erlösen und uns zu vergeben. Was für eine befreiende Botschaft! Er sagt mir jedes Mal wenn ich zu ihm zur Beichte komme: Steh auf! Die Vergebung der Sünden ist ein größeres Wunder, als die Heilung einer körperlichen Lähmung. Jesus zeigt mir, dass der Glaube des Gelähmten Voraussetzung sowohl für die Vergebung als auch für die Heilung ist.

3. Der Lobpreis Gottes. Eine Erfahrung von Vergebung und Heilung soll uns dazu anspornen, Gottes Größe zu preisen. Der Geheilte stimmt den Lobpreis Gottes an und reißt die Zeugen des Wunders mit. Auch ich sollte immer wieder dieses Staunen in mir erwecken, wenn ich betrachte, wie Gott mir in jeder Beichte meine Sünden vergibt. Auch zu meinem Alltag sollte der Lobpreis Gottes gehören, damit die Wunder, die tagtäglich im Leben der Kirche geschehen, nicht unbeachtet an mir vorbeiziehen, sondern Anlass sind, mein Herz zu Gott zu erheben und ihm die Ehre zu geben.

Gespräch mit Christus: Herr, ich preise dich für all die wunderbaren Taten, die du in meinem Leben bereits vollbracht hast. Ich staune vor deiner Allmacht und Größe und danke dir, dass du stets bereit bist, mir aufs Neue zu vergeben und mich aufzurichten.

Möglicher Vorsatz: Ich werde bewusst meine gläubigen Freunde aufsuchen und mit ihnen meinen Glauben teilen: Gebetskreis, Begegnung mit Christus usw.

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