Tägliche Meditationen
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Dienstag,
6. Dezember 2016

Mein guter Hirte

Dienstag der zweiten Woche im Advent
Hl. Nikolaus von Myra, Bischof

P. Georg Rota LC

Mt 18,12-14
In jener Zeit fragte Jesus seine Jünger: Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das verirrte? Und wenn er es findet - amen, ich sage euch: er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.

Einführendes Gebet: Herr, in diesem Gebet trete ich vor deinen himmlischen Thron und möchte mich ganz dafür bereitmachen: Ich glaube an dich! Ich hoffe auf dich! Ich liebe dich! Ich danke dir, dass ich als dein kleines Geschöpf in deine Gegenwart kommen darf, um dich anzubeten und auf deine Stimme zu hören.

Bitte: Heiliger Nikolaus, bitte für mich!

1. Der Gute Hirte. Kinder fühlen sich in den Armen ihrer Eltern sicher. Dort finden sie Liebe, Fürsorge und Sicherheit. Die frühen Christen brachten dieses Gefühl der Geborgenheit, das sie als Kinder Gottes empfanden, durch das Bild des Guten Hirten zum Ausdruck. Es ist eines der ersten Bilder, die überhaupt zur Darstellung der Liebe Gottes gebraucht wurden: die berühmte Darstellung eines jungen Mannes, der ein Lamm auf seinen Schultern trägt. Sie drückt das vollkommen aus, was jeder Christ in Christus findet: Liebe, Fürsorge und Sicherheit. Als der Gute Hirte nimmt uns Christus auf seine Schultern und rettet uns aus der Gefahr, er bringt uns auf grüne Weiden, das heißt zu den wahren Quellen des Friedens und des Glücks, die wir ersehnen.

2. Viele gute Hirten. Der heilige Nikolaus, dessen wir heute gedenken, war auf seine Weise ein guter Hirte. Er verteilte sein Erbe an die Bedürftigen und zog sich in ein Kloster zurück, um ganz für Gott zu leben. Wenig später verlangte das Volk von ihm, die Aufgabe des Bischofs zu übernehmen. So wurde er als Hirte bekannt, der ein großes Herz für die Armen hatte. Jeder von uns ist auf seine Weise berufen, die Tugenden des guten Hirten nachzuahmen, vor allem die Geduld, ein offenes Herz für andere und die Sorge um das Wohlergehen unserer lieben Angehörigen. Wie lebe ich diese Tugenden?

3. Viele gute Schafe. Wenn Christus unser guter Hirte ist, müssen wir auch danach streben, seine guten Schafe zu sein. Wir dürfen zwar immer darauf zählen, dass er die 99 Schafe zurücklässt, um uns ganz persönlich nachzugehen und wiederaufzurichten (seine Barmherzigkeit ist unbegrenzt, er wird uns jede Sünde vergeben, wenn wir sie bereuen und seine Hilfe erbitten). Dennoch ist es unser Ziel, so nah wie möglich bei ihm zu bleiben und auch viele unserer Mitmenschen in seine Nähe zu bringen.

Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass du mir immer nahe sein möchtest und dass du mich gerade in den Momenten, in denen ich mich am schwächsten fühle, auf deine Schultern nimmst. Hilf mir, noch mehr auf deine Barmherzigkeit und Güte zu vertrauen. Nimm von mir allen Groll und Unversöhntheit, die mich von dir trennen könnten.

Möglicher Vorsatz: Ich werde versuchen, heute allen Menschen mit dem Blick des Guten Hirten zu begegnen, ob sie dem Glauben fernstehen, ungläubig oder andersgläubig sind.

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