Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
7. Dezember 2016

Die leichte Last

Gedenktag
Hl. Ambrosius, Bischof
Hl. Gerhard OSB

P. Georg Rota LC

Mt 11,28-30
In jener Zeit sprach Jesus: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

Einführendes Gebet: Herr, Jesus, ich bete dich an. Ich neige mein Haupt vor deiner Größe. Danke, dass du mich rufst, zu dir zu kommen und es mir erlaubst, alle meine Lasten an dich abzugeben. Ich schütte mein Herz vor dir aus und preise dich dafür.

Bitte: Herr, gib meinem Herzen deinen Frieden!

1. Meine schwere Last. Das Leben ist oft beschwerlich. Überlegen wir uns einmal, wie viel Leid wir jede Woche begegnen. Große und kleine körperliche Gebrechen in unserem Familien- und Bekanntenkreis. Finanzielle Nöte von Menschen in unserer Umgebung. Zwischenmenschliche Probleme, Streitigkeiten und Unversöhntheit. Psychische Leiden, Sinnentleertheit und geistige Leere. Ganz zu schweigen von den Leiden, die sich mir eröffnen, wenn ich in die Welt hinaussehe. Leiden müssen wir wohl oder übel tragen. Sie gehören zum Leben eines jeden Menschen. Die gute Nachricht jedoch lautet, dass Jesus Christus uns zuruft: "Mensch, komm doch zu mir, der du dich plagst und schwere Lasten trägst!"

2. Das Joch Christi. Den Ungläubigen erscheint diese Einladung Christi als ein billige Vertröstung; etwas Opium für die Unaufgeklärten. Manche Gläubigen hingegen zucken zusammen, sobald sie hören, dass Christus uns ein Joch aufladen möchte. – Die uralte Angst Adams, der sich nach dem Sündenfall vor Gott versteckt. Wir meinen – ohne es vielleicht bewusst so auszuformulieren –, dass Gott uns noch eine zusätzliche Last aufzwingt, die unser Leben als Gläubige noch beschwerlicher macht: "Du sollst dieses nicht…, du sollst jenes nicht… usw." Wenn wir doch verstünden, wie anders das Joch Christi in Wirklichkeit ist, wie das Paradox sich auflöst, wenn man sein Leben um seinetwillen verliert und dadurch wahres Leben gewinnt. Sobald man das erkennt, wird die Last leicht.

3. Seelenfrieden. Jesus verspricht uns nicht, dass wir nie wieder leiden werden, sondern er verspricht uns ein Herz, dass inmitten der Leiden und Unannehmlichkeiten des Lebens doch zutiefst im Frieden ist. Im Frieden mit sich selbst, mit der Welt und mit Gott. Die Last wird dadurch leicht, dass er unser Herz verwandelt. Er möchte unser Herz demütig und gütig machen und dadurch wird es sozusagen auch "liebesfähiger". Das kleine, vom Leiden verhärtete Herz wird durch seine verwandelnde Liebe größer, weicher und fähig, aus seiner Kraft alle und alles zu lieben. Das Joch, das nicht drückt, ist die Herztransplantation, der er uns unterziehen möchte, und seine leichte Last ist die Erfüllung der Gebote mit der Kraft, die er selbst und gibt.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich sehne mich nach dem tiefen Seelenfrieden, den nur du geben kannst. Ich übergebe dir mein Herz. Nimm du das Herz aus Stein aus meiner Brust und gib mir ein neues Herz aus Fleisch und Blut. Ein Herz, dass erfüllt ist von deiner Liebe!

Möglicher Vorsatz: Ich werde versuchen, heute ganz bewusst meine Leiden in die Hände Jesu zu legen.

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