Tägliche Meditationen
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Freitag,
6. September 2019

Wenn Hochzeit angesagt ist…

Freitag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Magnus OSB, Apostel des Allgäus

P. Mariano Ballestrem LC

Lk 5,33-39
In jener Zeit sagten die Pharisäer und Schriftgelehrten zu Jesus: Die Jünger des Johannes fasten und beten viel, ebenso die Jünger der Pharisäer; deine Jünger aber essen und trinken. Jesus erwiderte ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten. Und er erzählte ihnen auch noch ein Gleichnis: Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Kleid ab und setzt es auf ein altes Kleid; denn das neue Kleid wäre zerschnitten, und zu dem alten Kleid würde das Stück von dem neuen nicht passen. Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Denn der neue Wein zerreißt die Schläuche; er läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein muss man in neue Schläuche füllen. Und niemand, der alten Wein getrunken hat, will neuen; denn er sagt: Der alte Wein ist besser.

Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube an dich und daran, dass du mich in deine Freundschaft rufst. Du kennst mich und weißt um mich. Gerade deswegen bist du ja auf die Erde gekommen. Du bist der Bräutigam.

Bitte: Lass mich heute in dem Bewusstsein leben, zu deiner Hochzeit eingeladen zu sein.

1. Fasten ist kein Selbstzweck. Was die Pharisäer und Schriftgelehrten sagen, das kennen wir auch nur zu gut. Es geht darum, wer mehr oder besser fastet. Gerade in der heutigen Zeit, sprechen viele gern vom Fasten. Die einen verzichten auf Zucker, andere auf Flugreisen, wieder andere auf Social Media. Und während Fasten an sich gar nicht verkehrt ist, wird es doch oft von seinem ursprünglichen Sinn losgelöst. Auch daher ist ein Vergleich mit anderen völlig unsinnig.

2. Jesus und der Volksmund. Der Volksmund sagt uns: Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Jesus stimmt damit überein. Er ist nicht gegen Fasten, ja er prophezeit sogar, dass seine Jünger auch später fasten werden. Aber eben erst dann, wenn die Zeit das gebietet. Vorher ist eine Hochzeit angesagt, der Bräutigam ist da. Wie traurig ist es, wenn ein Fest ansteht, die Gäste sich aber weigern mitzufeiern. Alles hat seine Zeit, und diese gilt es zu berücksichtigen.

3. Die Zeichen der Zeit erkennen. Um richtig zu handeln, müssen wir also die Zeichen der Zeit erkennen. Gott spricht durch sie zu uns. Manchmal ist es Zeit zu feiern, manchmal Zeit zu Fasten. In beiden Fällen gibt es aber jeweils ein Motiv und das kommt von Gott selber. Er ist lebendig. Er ist an unserer Seite und möchte uns im Alltag begleiten. Immer auf dem Weg zum ewigen Hochzeitsmahl.

Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir zu erkennen, was heute ansteht. Hilf mir, die Stoffe oder den Wein zu unterscheiden, der mir heute gereicht wird. Ich möchte mich ganz auf dich einlassen, mich von dir führen lassen. Begleite mich.

Vorsatz: Heute möchte ich während des Tages inne-halten und mit Gott sprechen, was er sich von mir wünscht.

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