Tägliche Meditationen
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Samstag,
29. April 2023

Joch Gottes

Samstag der dritten Woche der Osterzeit
Hl. Katharina von Siena, Ordensfrau, Kirchenlehrerin, Schutzpatronin Europas
Fest

P. Georg Rota LC

Mt 11,25-30
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

Einführendes Gebet:  Komm, Heiliger Geist, erfülle mich mit deiner Kraft. Du Beistand, den der Vater sendet, schenke mir die Gnade, die Geister zu unterscheiden und den Mut, die Wahrheit zu verkünden.

Bitte: Komm, Heiliger Geist, gieß deinen Geist aus.

1. Den Unmündigen offenbart. Das ist die Logik Gottes. "Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten, damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott." (1 Kor 1,28-29) Den Unmündigen, den Kindern vor Gott, offenbart er sich. Und genau dies ist das Geheimnis, um die Sehnsucht deines Herzens zu stillen. Keine weltlichen Erfolge, keine intellektuelle Überlegenheit noch eine besondere soziale Stellung sind von Bedeutung. Nein, ein kindliches Herz verlangt unser guter Vater, weil ein solches Herz bedingungslos vertraut. – Wie können wir nun dieses kindliche Herz erlangen? Indem wir uns vor das Angesicht Gottes auf Erden, der heiligen Eucharistie, begeben und in seiner Gegenwart erkennen, wer wir sind. Dies bedeutet, in aufrichtiger Demut immer wieder vor Gott bekennen, dass wir außerhalb von ihm und ohne ihn nichts sind und darauf vertrauen, dass Gott in uns alles vollbringen wird, wenn wir mit seiner Gnade kooperieren. Genau dies hat unsere Tagesheilige, Katharina von Siena, gemacht. Sie war die zweitjüngste von 25 Kindern und hat nie die Schule besucht, aber schon als Kind hat sie bedingungslos auf Gott vertraut und die anderen höher geschätzt als sich selbst, und genau deshalb hat Gott ihr tiefe Weisheiten offenbart. Das meint die Schrift, wenn sie sagt, dass die, die sich selbst erniedrigen, erhöht werden. Heute ist sie eine der größten Heiligen in der katholischen Kirche.

2. Ruhe. Wir können Gott verleugnen und versuchen, ihn durch allerlei weltliche Dinge zu ersetzen, und doch vermag niemand auf der ganzen Welt die Wahrheit zu ändern; die Wahrheit, dass Gott unser Herr ist. Und weil er der Schöpfer unseres Herzens ist, kann auch nur er unserem Herzen Ruhe und Frieden schenken. Wenn man aber den Weg mit Gott geht, bedeutet das nicht, dass man keine Probleme oder Herausforderungen mehr hat. Das Leid im Leben bleibt niemandem erspart, aber in Kooperation mit Gottes Gnade, getragen von seiner unendlichen Liebe, wird der Tag auf einmal heller und die Last nicht mehr so schwer. Das war der Weg der Heiligen: "Gott, sorge du." Und dann finden unsere Seelen inmitten des Sturmes dennoch einen tiefen Frieden.

3. Joch Gottes. "Nehmt mein Joch auf euch." Dies ist die eindringliche Bitte unseres Herrn. Warum schaffen wir es immer noch nicht, das Joch Gottes auf uns zu nehmen, wenn es uns doch Ruhe verschafft? Auf was warten wir? Die perfekte Gelegenheit, um Gott zu dienen? Meinen wir wirklich, dass wir in unserem unvollkommenen Zustand überhaupt in der Lage sein werden, die perfekte Gelegenheit zu erkennen? Diese Wahrscheinlichkeit geht asymptotisch gegen Null. Aber alles in den Dienst Gottes zu stellen, ohne Komfort? Hört sich zunächst nicht sehr berauschend an. Aller Anfang ist schwer, aber es ist besser, die Hand an den Pflug zu legen, als aus Angst überhaupt nichts zu tun. Gott lässt uns nicht allein und hilflos dastehen. Er wird uns helfen und segnet unser Stückwerk. Oh, würden wir doch nur ein wenig mehr auf Gott vertrauen. "Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd." (Lk 9,3) Wir wollen dem Herrn heute und alle Tage unseres Lebens dienen, so gut wir eben können.

Gespräch mit Christus: O Jesus, komm uns zu Hilfe! Erbarme dich unser! Führe uns, leite uns und sende uns aus. Schenk uns die Gnade, Gutes von Ungutem zu unterscheiden. Hilf uns, ein Leben in deinem Dienst zu leben. Hilf uns, keine Kosten und Mühen zu scheuen, um deine Wahrheit in der Welt zu verkünden.

Vorsatz:  Heute werde ich versuchen, meine Familie zu lieben und allen in kleinen Dingen des Alltags zu dienen.

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