Dienstag,
23. Februar 2021
Das Vaterunser
23. März 2021
Dienstag der ersten Woche der Fastenzeit
Hl. Polykarp, Bischof und Märtyrer
Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi
Mt 6,7-15
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern,
wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie; denn
euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet. So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, dein
Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute
das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen
haben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen. Denn wenn ihr den Menschen ihre
Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht
vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, ich glaube an dich, ich hoffe auf dich und ich vertraue dir. Stille um mich herum. Rede jetzt du zu meinem Herzen.
Bitte: Jesus, öffne mein Herz, dass ich deine Stimme erkennen kann.
1. Unser Vater. Wir sind es gewohnt, Gott als unseren Vater anzusprechen. Gott, der mich gemacht, mich geformt, mich gewollt hat und mich liebt, ist mein Vater. Ich kann zu ihm laufen, wenn ich "Mist" gebaut habe, wenn ich nicht mehr weiterweiß. Ich kann ihn um Hilfe bitten, ihn um Antworten bitten und ich kann mich einfach in seine Armen fallen lassen, denn er ist der Starke. Mein Vater! – Jesus teilt uns also mit, dass wir unser Gebet zu Gott so anfangen dürfen. Mit dieser Gemütsbewegung und mit dieser Erkenntnis, dass ich zu Gott wie zu einem Vater gehen darf. So lehrt uns Jesus zu beten.
2. Dein Reich komme! Sein Reich ist nicht von hier (vgl. Joh 18,36). Es ist ein Reich, dass wir nicht nach irdischem Maßstab bemessen können. Das Lebensprinzip seines Reichs kann im 1. Korintherbrief Kapitel 13 erkannt werden: "Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht." Alle Gaben und Charismen haben ein Ende, die Liebe nicht. In ihr ist sein Reich verankert.
3. Schulden erlassen. "Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern." Die Liebe erträgt alles. Die wahre göttliche Liebe lässt uns auch aus tiefer Verletzung heraus anderen verzeihen. Wir Menschen sind fähig, anderen zu verzeihen – auch wenn uns Unrecht getan wird. Auch wenn die Forderung nach Gerechtigkeit in unserem Herzen überhandnehmen will, kann die Liebe zu einem Menschen uns zu einem Akt des Verzeihens verhelfen. Wie ist das möglich? Je mehr wir selber Vergebung erfahren, je mehr wir seine Stimme in unserem Herzen hören und seinen Geist wirken lassen, desto ähnlicher werden wir ihm. Das ist ein Gesetz des geistlichen Lebens. Durch die Taufe ist es uns möglich. Wir sind als Kinder Gottes wiedergeboren (siehe KKK 1213). Wir leben jetzt schon im göttlichen Leben. Je mehr ich als Christ danach strebe, Jesus nachzuahmen, desto ähnlicher werde ich ihm. Das gibt mir die Kraft, anderen zu verzeihen, auch wenn sie im Unrecht sind.
Gespräch mit Christus: Mein Vater, ich komme zu dir. Ich bin dein Kind. Ich laufe in deine Arme. Sei du mein Vater!
Vorsatz: Gibt es Stimmen in mir, die mich davon abhalten, mich zu versöhnen? Welche Stimme dominiert in mir? Oder konnte ich heute die Stimme Gottes in meinem Herzen hören?