Tägliche Meditationen
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Dienstag,
9. April 2024

Aus dem Geist geboren

9. April 2024

Dienstag der zweiten Osterwoche

Anton Stehmer

Joh 3,7-15
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist. Nikodemus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen? Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht? Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir, und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an. Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche? Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn. Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.

Einführendes Gebet: Jesus, nur du kannst dem Menschen die Augen des Geistes für das Reich Gottes öffnen. Darum ist es so wichtig, dass ich zu dir komme und andere zu dir bringe. Denn wo ich begrenzt bin, da weiß der Heilige Geist noch immer Rat.

Bitte: Heiliger Geist, lehre und inspiriere mich. Öffne meine Augen für das Reich Gottes.

1. Nikodemus kann das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus war ein Pharisäer und gehörte zur religiösen und politischen Führungsschicht, zur Elite der Gesellschaft. Ein feiner und guter Mann. Eine hochgeachtete Persönlichkeit. Als Pharisäer war er hervorragend ausgebildet worden, heute würden wir sagen: in Theologie, Philosophie und anderen Wissenschaften. Während andere Pharisäer Jesus sehr kritisch betrachteten, faszinierte ihn etwas an Jesus. Er konnte Jesus nicht einordnen. Was war das Besondere an ihm? Er hatte schon andere Prediger gehört, aber Jesus stellte alle in den Schatten. Nachts, ganz heimlich, kam er zu Jesus, um eine Antwort zu finden. Jesus sagte zu ihm: "Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen" (Joh 3,3). Er, der Lehrer Israels, der gelehrte Pharisäer, der hoch Gebildete, sollte das Reich Gottes nicht sehen können? Jesus stellte ihn in Frage. Jesu Worte erschütterten ihn.

2. Ein suchender Lehrer. Nikodemus stellt die Frage: "Wie kann das geschehen?" Es war ihm klar, dass Jesus nicht gemeint haben konnte, dass man wieder ein Baby werden müsse. Er, der Lehrer Israels, verstand nicht, wie es geschehen konnte. Jesus sagte zu ihm, dass er aus dem Geist geboren werden müsse. Nur durch das Wirken des Heiligen Geistes würden die Augen seines Geistes geöffnet werden. Der Geist Gottes ist am Werk, aber er ist wie der Wind, den wir nicht steuern können. Er kommt mal aus dieser, mal aus jener Richtung, wer weiß es schon. Doch er kommt und wirkt. Nun blies der Heilige Geist in das Gesicht des Nikodemus und begann sein Schöpfungswerk.

3. Ein unwissender Lehrer. Nikodemus konnte Jesu Worte nicht begreifen. Es war sehr hart für ihn zu hören, dass ihm das wesentliche Verständnis der Schrift fehlte, obwohl er doch Israels Lehrer war. Wird er bereit sein, von Jesus zu lernen? Unsere Theologen, die Lehrer unserer Priesteramtskandidaten und Religionslehrer: Sie müssen das Reich Gottes sehen können. Sind wir immer bereit, zu lernen und uns vom Wehen des Heiligen Geistes bewegen zu lassen?

Gespräch mit Christus: Danke, Jesus, dass ich schon vieles vom Reich Gottes sehen kann. Doch es gibt manche Dinge, die ich nicht klar erkenne. Danke, dass du mir hilfst, mit den Augen des Geistes immer besser sehen zu lernen. Zeige mir dein Reich!

Vorsatz: Beten wir heute besonders für unsere Theologen, dass der Heilige Geist ihnen immer tiefer das Reich Gottes offenbare.

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