Tägliche Meditationen
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Freitag,
9. September 2022

Das "Brett vorm Kopf"

Freitag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

Edeltrud Fuhr

Lk 6,39-42
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Kann ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Der Jünger steht nicht über seinem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du den Balken in deinem eigenen Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.

Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu Eigen dir.

Bitte: Jesus, zeige mir, wo ich noch der Umkehr bedarf.

1. Kann denn ein Blinder einen Blinden führen?" Kann es sein, dass ich manchmal vor lauter Übereifer "blind" geworden bin? Ich betrachte die Dinge nur aus meiner Perspektive und denke, es ist nur richtig, wenn es nach meinen Vorstellungen läuft. Dann kann ich auch sehr gut Ratschläge austeilen, welche bei den anderen als "Schläge" ankommen.

2. Balken und Splitter. Oft ist es gerade so, dass mir die Fehler und Schwächen der anderen sehr schnell auffallen. Darin liegt eine große Gefahr und es lenkt mich von meiner eigenen Umkehr ab. Komm, Heiliger Geist, und zeige mir meine Halbheiten, Sünden und Schwächen. Lass mich mit deiner Hilfe zuerst bei mir "aufräumen". Dann verändert sich auch mein Blick auf meinen Nächsten. Ich werde achtsamer und dankbarer.

3. Den Splitter entfernen.  "Dann kannst du versuchen, den Splitter deines Bruders herauszuziehen." Wie geht das? Ganz gewiss nicht mit einer moralisierenden Anklage. Um jemand zur Umkehr zu bewegen, ist es notwendig, den anderen von Herzen zu lieben. Vertraue auf Gott und überlasse diese Situation ganz seinem Willen. Bitte um Gottes Segen für diesen Menschen. Lass alles negative Reden über diese Person und schau, wie du selbst ein lebendiges Vorbild sein kannst. Glaube, dass Gott stärker ist.

Gespräch mit Christus: Danke Jesus, dass du jeden von uns bedingungslos liebst. Ich kann mit allen Schwierigkeiten zu dir kommen. Bei dir ist nichts unmöglich. Du kannst meine inneren Wunden heilen. Ich glaube fest daran, dass Gott bei allen, die ihn lieben, alles zum Guten führen kann.

Vorsatz: Heute achte ich darauf, dass ich mehr lobe und danke und nicht anklage und nörgele.

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