Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
6. Dezember 2007

Vor Überflutung geschützt

Donnerstag der ersten Woche im Advent
Heiliger Nikolaus, Bischof

P. Edward McIlmail LC

Mt 7,21, 24-27
Jesus sagte seinen Jüngern: Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.

Einführendes Gebet:   Herr, ich komme zu dir in Demut und voller Hoffnung. Du hast mir zweifellos etwas zu sagen. Lass mich, überzeugt von deiner Liebe und im Vertrauen auf deine Gnade, dir im Gebet näher kommen, damit ich tun kann, um was du mich auch immer bittest. Ich opfere dieses Gebet für diejenigen in meiner Familie auf, die fern von dir sind.

Bitte:  Herr, hilf mir, meinen Glauben und meine Nächstenliebe zu vertiefen, um mich besser auf die bevorstehenden Prüfungen vorzubereiten.

1. Die Fassade. Es ist einfach, Jesus mit „Herr, Herr” anzurufen. Schließlich sagt uns unser Glaube, dass er der Sohn Gottes ist. Seine Wunder und das fortwährende Bestehen seiner Kirche bezeugen seine göttliche Natur. Dennoch ist unsere Anerkennung seiner Göttlichkeit nicht ausreichend. Unsere Einsicht, dass „Jesus mein Heiland ist”, wird uns keinen Platz im Himmel garantieren. Der Glaube an Christus darf nicht einfach nur ein Lippenbekenntnis sein; er muss auch unsere Herzen und unseren Verstand durchdringen. Glaube bedeutet dann, den Willen Gottes des Vaters zu tun ‐ in Gedanken, Worten und Werken. Wie setzt sich mein Glaube an Christus in Werke um? Genügt es mir, ein paar Gebete zu sprechen und noch ein wenig mehr?

2. Außer Sichtweite. Christus ermahnt seine Jünger, ihren Glauben auf festen Grund und nicht auf Gefühle zu bauen. Es bedarf harter Arbeit, ein solides Fundament des Glaubens zu schaffen. Es erfordert Beständigkeit im Gebet, in der Nächstenliebe und in der Großzügigkeit. Es braucht ebenso Demut und eine lautere Absicht, da die Arbeit, ein Fundament vorzubereiten, nicht leicht ist. Das große Loch, das für das Fundament ausgehoben wird, ist nichts besonders Schönes. So ist es auch im spirituellen Leben. Ein Fundament anzulegen, zwingt uns, in die Tiefe zu gehen und unsere schlimmsten Fehler zu beseitigen. Dieser Prozess ist nicht angenehm. Er zwingt uns, unseren Schwächen aufrichtig zu begegnen und die Maske, die wir eventuell gegenüber anderen tragen, abzulegen. Ohne diesen Schritt riskieren wir, unser Leben auf Sand zu bauen. Wie gut lege ich mein Fundament?

3. Zu spät. Fundamente scheinen stabil zu sein, wenn alles ruhig ist. Schönes Wetter stellt die Standfestigkeit eines Gebäudes nicht auf die Probe. Der wirkliche Test findet erst statt, wenn das Wetter schlecht wird. Das gleiche geschieht im spirituellen Leben. Wenn Heiterkeit um uns herum herrscht, verbreitet sich Frieden mühelos. Aber wenn uns eine Krise heimsucht ‐ eine Ablehnung, eine Krankheit, ein gewisser Widerstand in einer moralischen Angelegenheit ‐ dann erfahren wir die Standhaftigkeit unseres Glaubens. Der heilige Petrus, der sich rühmte, dass er zu unserem Herrn stehe, „wenn alle an dir Anstoß nehmen” (Mt 26, 33), zahlte Lehrgeld für die Erkenntnis, dass seine Tapferkeit nicht so groß war, wie er dachte. Er verließ Christus im Garten von Getsemani, wie alle anderen Apostel. Wie bewähre ich mich bei gewöhnlichen Versuchungen und Rückschlägen? Wie standhaft könnte ich einer ernsthaften Krise begegnen?

Gespräch mit Christus:  Herr, ich fürchte manchmal, dass ich nicht viel besser bin als Petrus, der prahlte, dass er zu dir stehen würde, dann aber floh, als dich die Wachen in der Gründonnerstagsnacht festnahmen. Ich möchte ein wahrer christlicher Zeuge in der Welt sein, aber ich brauche deine Hilfe, um meine menschliche Nachgiebigkeit und Trägheit zu überwinden.

Vorsatz:   Ich will der Welt ein Zeugnis des Glaubens geben.

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