Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
15. Februar 2007

Ihr aber, für wen haltet ihr mich?

Donnerstag der sechsten Woche im Jahreskreis

P. Jason Brooks LC

Mk 8,27-33
Jesus ging mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Unterwegs fragte er die Jünger: Für wen halten mich die Menschen? Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für sonst einen von den Propheten. Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Messias! Doch er verbot ihnen, mit jemand über ihn zu sprechen. Dann begann er, sie darüber zu belehren, der Menschensohn müsse vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er werde getötet, aber nach drei Tagen werde er auferstehen. Und er redete ganz offen darüber. Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe. Jesus wandte sich um, sah seine Jünger an und wies Petrus mit den Worten zurecht: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.

Einführendes Gebet:   Jesus Christus, ich glaube, dass du mich bei meinem Namen kennst und dass du mich aus Liebe erschaffen hast, um in Gemeinschaft mit dir zu leben. Ich hoffe, dass ich heute und alle Tage meines Lebens mit dir vereint leben kann, indem ich deinen heiligsten Willen für mich lebe. Gewähre mir, heute ein besserer Mensch zu sein, damit ich allen Menschen helfen kann, dich so zu erkennen, wie du bist.

Bitte:  Herr, hilf mir, so zu denken, zu sprechen und zu handeln, wie du es willst.

1. Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Das ist eine wirklich sonderbare Frage, wenn wir innehalten und über sie nachdenken. Jesus wollte nicht wissen, was die Menschen von seiner Predigt hielten. Es war ihm nicht wichtig, beliebt zu sein. Er wollte wissen, ob das Volk Gottes ihn als den anerkannte, der er war. Glauben auch wir, dass Jesus der Herr ist, oder tun wir das nicht? Wenn wir glauben, dass Jesus der Herr ist, dann müssen wir seine treuen Diener sein und ihm gehorchen. Wenn wir nicht auf die Wahrheit seiner Botschaft hören, dann verurteilen wir uns selbst. Jesus war kein Lügner, er war keiner, der den Verstand verloren hat. Er ist, er war und er wird immer der Herr des Lebens und der Geschichte sein. Hören wir auf ihn!

2. Der Menschensohn muss vieles erleiden. Diese Lehre war schwer zu schlucken für die Jünger. Für Christen ist es sogar noch schwerer, das Geheimnis von Christi Liebe ganz zu verstehen, welches sich am höchsten am Holze des Kreuzes enthüllte. Christus hat nicht nur für uns gelitten und ist für uns gestorben, sondern er wollte mit uns leiden und uns durch alle Prüfungen und Schwierigkeiten des Lebens hindurch begleiten. Er hat sich um unseretwillen jeder Qual und jedem Leiden unterworfen, damit wir sicher wissen, dass Gott uns nie verlässt. In anderen Worten: Keiner kann sagen, „Gott weiß nicht, was ich mitmache.” Gott weiß ganz genau, was wir mitmachen, und er will uns versichern, dass es immer Hoffnung gibt, egal wie dunkel auch alles aussehen mag, und dass er uns das Versprechen des ewigen Lebens gegeben hat.

3. Weg mit dir, Satan. Das ist ein strenger Vorwurf. Damit will Christus uns zeigen, wie ernst er seine Sendung nahm. Er wollte es nicht zulassen, dass jemand ihm im Wege steht und ihn daran hindert, sein Erlösungswerk zu erfüllen. Ich denke, dass wir sicher sagen können, dass Jesus das Herz von Petrus durchschaute und einen Mangel an reiner Absicht in den Worten von Petrus entdeckte. Petrus machte sich nicht so sehr um das Wohlergehen von Jesus Sorgen, sondern war mehr um seine eigenen Pläne und Ideen besorgt. Petrus sehnte sich nach weltlichem Ruhm und Vermögen. Er hoffte wahrscheinlich, dass Israel als Nation wiederhergestellt wird, und ersehnte somit auch den Zerfall des römischen Imperiums. Jesus wollte ihm deutlich klarmachen, dass das nicht das Ziel seiner Sendung war. Das Reich Christi ist nicht von dieser Welt. Es beginnt mit dem Glauben und nicht durch Gewalt. Es entfaltet sich durch die Gnade und nicht durch Gier.

Gespräch mit Christus:  Herr, hilf mir, dich besser und inniger kennen zu lernen, damit ich das Glück erfahre, dich mehr zu lieben. Gewähre mir die Fülle deiner Gnade, die alle Schwachheit hinwegnimmt, damit mein Herz mit einer unbeschreiblichen Begeisterung erfüllt wird und von der göttlichen Torheit des Kreuzes angetrieben wird.

Vorsatz:   Ich will heute auf eine kleine Bequemlichkeit verzichten und diesen Verzicht Gott aufopfern als ein geistliches Opfer für Priesterberufungen.

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