Tägliche Meditationen
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Freitag,
19. Oktober 2018

Furchtlos Zeugnis geben

Freitag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hll. Jean de Brébeuf SJ und Isaak Jogues SJ, Priester und Gefährten, Märtyrer
Hl. Paul vom Kreuz CP, Ordensgründer

Renee Pomarico, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 12,1-7
In jener Zeit strömten Tausende von Menschen zusammen, so dass es ein gefährliches Gedränge gab. Jesus wandte sich zuerst an seine Jünger und sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei. Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden. Euch aber, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, euch aber sonst nichts tun können. Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der nicht nur töten kann, sondern die Macht hat, euch auch noch in die Hölle zu werfen. Ja, das sage ich euch: Ihn sollt ihr fürchten. Verkauft man nicht fünf Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch vergisst Gott nicht einen von ihnen. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.

Einführendes Gebet: Herr, wie mutig stehst du für die Wahrheit ein! Erstaunlich, dass du mir eine ähnliche innere Haltung zutraust. Nein, heucheln will ich nicht. Aber diese aufrechte und innerste religiöse Haltung und diesen Ernst, mit dem du mich aufrufst, authentisch zu sein, muss ich erst noch einmal in Ruhe betrachten, denn sie sind so weit entfernt von unserer verweltlichten Sicht der Dinge… Ich bitte dich um ein authentisches Herz.

Bitte: Herr, lehre mich, dir zu folgen, gerade in schwierigen Umständen und Zeiten.

1. Zeit der Aussaat. Im Katechismus heißt es: "die Kirche… ist gewissermaßen der Sauerteig und gleichsam die Seele der in Christus zu erneuernden und in die Familie Gottes umzugestaltenden menschlichen Gesellschaft. Die Mission erfordert somit Geduld. Sie beginnt mit der Verkündigung des Evangeliums an die Völker und Gruppen, die noch nicht an Christus glauben; sie geht weiter in der Errichtung christlicher Gemeinden…" (n. 854). Das heutige Fest der Märtyrer Nordamerikas erinnert mich daran, wie die christlichen Missionare aus Europa die Neue Welt evangelisierten. Für mich ist es noch dazu ein besonderer Festtag, denn der erste Märtyrer war der heilige René Goupil, ein französischer Arzt und Missionar – mein Namenspatron. Diese Feier heute zeigt, dass die Verkündigung des Evangeliums Zeit, Geduld, Authentizität und ein wahres Martyrium verlangt. Dann wird die Saat, die man ausgestreut hat, zu seiner Zeit Frucht bringen.

2. Authentizität. Der heilige Isaak Jogues schrieb 1646 in Montreal auf, wie René Goupil von den Indianern ermordet wurde und sagt hierzu: "Es geschah einige Minuten, nachdem René und ich uns unserem Herrn aufgeopfert hatten, wobei wir in inniger Andacht Gott darum baten, unser Leben und unser Blut anzunehmen und sie mit seinem Leben und seinem Blut zur Erlösung dieser Stämme zu vereinigen." Kurz nach diesem Gebet wurde der heilige René von Feinden gestellt und dafür umgebracht, dass er seinen Glauben an Jesus Christus authentisch lebte. Authentisch sein bedeutet, zu leben, was man lehrt. Oft wird man dafür nicht gleich getötet, aber es ist auch wahr, dass Katholiken und Christen in der heutigen Welt immer heftiger verfolgt werden.

3. Ausdauer.  Wenn wir authentisch sind, kann das dazu führen, dass uns ein Familienmitglied meidet, dass wir von Klassenkameraden oder Arbeitskollegen lächerlich gemacht oder aufgrund unserer religiösen Überzeugungen ungerecht behandelt werden. Allerdings verhindert Authentizität, dass wir Kompromisse eingehen, bei dem wir unseren Glauben "weichspülen". Sie hilft uns, die Wege, die Gott in unserem Leben erlaubt hat – einschließlich ihrer Schwierigkeiten –, zu akzeptieren und Gott demütig darum zu bitten, unser armes Leben als Opfergabe anzunehmen. Johannes de Brébeuf, Isaak Jogues und ihre Gefährten waren fähig, ihr Leben für die Verbreitung des Evangeliums hinzugeben, weil sie mit Ausdauer kleine Entscheidungen trafen, um in einer feindlichen Umgebung treu zu ihrem christlichen Zeugnis zu stehen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich glaube, dass du der Weg, die Wahrheit und das Leben bist. Manchmal finde ich es schwierig, inmitten einer Welt, in der andere Werte herrschen, an deinen Lehren festzuhalten. Offenbare mir deine Liebe in so tiefer Weise, dass ich dich unmöglich verleugnen kann. Schenke mir die Gnade, meinen Blick zum Himmel zu erheben, ganz gleich um welchen Preis.

Möglicher Vorsatz: Da heute Freitag ist und wir das Gedächtnis von Christi Tod am Kreuz begehen, werde ich ein Opfer darbringen, um mir selbst zu sterben, und dabei um die Kraft bitten, treu zu sein und allein für ihn zu leben.

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