Tägliche Meditationen
X

Montag,
16. Juli 2018

Radikale Worte Jesu

Montag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel
Hl. Elvira von Öhren OSB
Hl. Irmgard, Äbtissin

P. Bertalan Egervári LC

Mt 10,34-11,1
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten. Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen. Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.

Einführendes Gebet: Herr und Gott, begleite mich jetzt und erleuchte mein Gebet, das ich dir schenken möchte. Begleite mich den ganzen Tag, damit ich in deiner Liebe bleiben kann.

Bitte: Lehre mich, dich und meine Mitmenschen echt zu lieben.

1. Geschaffen für die Liebe. Jesus, der Friedensfürst, der gesagt hat: "Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch", sagt an dieser Stelle plötzlich das genaue Gegenteil. Warum auf einmal Spaltung und Feindschaft zwischen Hausgenossen? Er gibt uns direkt die Antwort: "Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig". Jesus Christus mehr lieben als alles andere soll unser Ziel sein. Denn, wenn sie die Endstation ist, wird menschliche Liebe unsere Sehnsucht nie stillen können. Wir sind geschaffen für eine unendliche Liebe. Menschliche Liebe kann also zu einem Hindernis auf unserem Weg werden, aber nur dann, wenn sie uns wichtiger ist als die göttliche Liebe. Jesus verurteilt die menschliche Liebe ganz und gar nicht. Er möchte nur zeigen, dass die Liebe zu ihm wichtiger ist.

2. Gottesliebe und Nächstenliebe. Die Liebe zu Gott und die Nächstenliebe bilden gemeinsam das erste und wichtigste Gebot. Beide Arten der Liebe lassen sich nicht voneinander trennen und sind nur echt, wenn wir sie beide leben. Aber die Nächstenliebe muss immer beseelt sein von der Liebe zu Gott. Gerade aus Liebe zu Gott werden wir uns um unsere Mitmenschen kümmern, um ihm eine Freude zu machen. Gleichzeitig ist Jesus Christus auf besondere Weise in unseren Mitmenschen gegenwärtig. Wir finden also auch Gott im Nächsten: "Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." Der heilige Paulus sagt: "Wusstet ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist?" Und: Jeder Mensch ist Abbild Gottes und besitzt, schon allein weil er existiert, seine besondere Würde. Also können wir Gott in unseren Mitmenschen lieben.

3. Die Liebe als tägliches Kreuz. Es gibt allerdings viele Hindernisse, die der Liebe zu Gott und zum Nächsten im Weg stehen, beginnend mit unseren eigenen Plänen und Interessen, die oft gar nicht schlecht sind, und endend mit den großen Irrwegen, auf die sich unsere menschliche Schwachheit einlassen kann. Wie schnell kann es geschehen, dass uns die Not eines Mitmenschen begegnet und unsere Pläne durchkreuzt. Wie schwer kann es uns fallen, jemand geduldig zu ertragen, der sehr anstrengend ist. Jesus sagt: "Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig." Unser Kreuz sind in erster Linie die vielen kleinen und großen Herausforderungen, die die Liebe an uns stellt.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich danke dir, dass du mir den wahren Wert der Liebe zu dir und zum Nächsten offenbarst und mir zeigst, welches Gewicht ich ihnen geben soll. Hilf mir, die Liebe zum Nächsten nicht um meiner selbst willen zu suchen, sondern um deinetwillen und um des Wohles des anderen willen. Hilf mir, das Kreuz anzunehmen, das es bedeutet, mich selbst zu überwinden und den Nächsten zu lieben.

Möglicher Vorsatz: Ich will heute jemand eine Freude bereiten, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Archiv

Tägliche Meditationen