Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
20. September 2017

Lasst uns Kinder der Weisheit sein!

Gedenktag
Hl. Andreas Kim Taegon, Märtyrer
Hl. Warin, OSB
Hl. Eustachius, Märtyrer

Ellen Charlotte Petermann

Lk 7,31-35
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit wem soll ich also die Menschen dieser Generation vergleichen? Wem sind sie ähnlich? Sie sind wie Kinder, die auf dem Marktplatz sitzen und einander zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint. Johannes der Täufer ist gekommen, er isst kein Brot und trinkt keinen Wein, und ihr sagt: Er ist von einem Dämon besessen. Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagt ihr: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch alle ihre Kinder Recht bekommen.

Einführendes Gebet: Herr, lass mich im Licht deiner Weisheit erkennen, was dein Plan für mein Leben ist. Ich möchte mit dem Verstand und einem glaubenden, vertrauenden Herzen den Weg gehen, den du für mich vorgesehen hast.

Bitte: Herr, lass mein Denken deinem Lenken folgen und eins mit ihm werden.

1. Die Enttäuschung Jesu. Schon zu Beginn seiner Rede ist Jesu Emotion und Enttäuschung spürbar. Er signalisiert den Menschen ein Problem. Und dieses Problem sind sie selber. Er wird keine Geschichte zum Schmunzeln erzählen und auch keine Streicheleinheiten verteilen. Er wird den Menschen ins Gewissen reden. Er tut es mit einer Alltagsszene, einer ganz banalen Geschichte aus der Welt der Kinder. Er vergleicht uns mit Kindern. Ein Kind spielt auf der Flöte, vergeblich, die anderen tanzen nicht. "Spielverderber" würde das Kind mit der Flöte sagen oder wenigstens denken.

2. Gott versucht, die Menschen aus ihrem Versteck hervorzulocken. Szenenwechsel. Wir befinden uns in der Welt der Erwachsenen. Gott gibt nicht auf, wie vielleicht diese Kinder. Gott will uns, unsere Umkehr. Deshalb schickt er Johannes den Täufer. Er möchte uns von der Seite der Gleichgültigen, der Spielverderber, auf seine Seite bringen. Aber die Menschen verstehen ihn nicht, sie halten Johannes für einen Irren, für einen, der von einem Dämon besessen ist. Das Optimum, was Gott anbieten kann, ist, dass er seinen Sohn schickt. Nur ganz wenige verstehen, die meisten halten Jesus für anmaßend, denn er nennt Gott seinen Vater und verkehrt mit Sündern. Mit ihnen isst und trinkt er.

3. Sind wir Mittänzer oder Verweigerer? Muss es nicht für Gott frustrierend sein, mit anzusehen, dass alles, was er uns anbietet, die Menschen nicht bewegt, sie weiterhin träge in ihrem Versteck der Gleichgültigkeit frönen und sitzen bleiben lässt. Sogar seinen Sohn, Jesus, der jedem verlorenen Schaf nachgeht, uns zu seinem Hochzeitsmahl einlädt, akzeptieren die Wenigsten. Die Menschen wollen nicht mittanzen, nicht mitspielen. Das Leben kann ein Spiel sein und sehr schnell können wir auch zum Spielball unserer Gefühle und Einsichten werden, wenn wir uns unsere eigenen Spielregeln aufstellen und damit im Drama der Erlösung leicht zu Spielverderbern werden. Unser Leben ist ein ernstes Spiel, dessen müssen wir uns bewusst sein. Es kann zum fröhlichen Spiel werden, wenn wir uns von Gott in sein Drehbuch hineinnehmen lassen, mittanzen, uns von Gott einladen lassen, wenn wir uns von ihm beim Tanz führen lassen. Sind wir nun Mitspieler oder Spielverderber?

Gespräch mit Christus: Jesus, ich nehme deine Einladung an. Sei du der Vortänzer in meinem Leben. Schenke mir die nötigen Erkenntnisse und Einsichten, dass ich kein Spielverderber bin. Lass mich im Drama der Erlösung auf deiner Seite sein. Lass mich ein Kind deiner Weisheit sein.

Möglicher Vorsatz:  Heute werde ich mir überlegen, welche Person ich aus ihrem Versteck hervorlocken und zu einer christlichen Veranstaltung einladen kann.

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