Tägliche Meditationen
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Samstag,
19. April 2008

Erkenne und lass dich erkennen

Samstag der vierten Woche der Osterzeit

P. Alfonse Nazzaro LC

Joh 14,7-14
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird. Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.

Einführendes Gebet:   Herr, wer bin ich? Nur du kennst mich und weißt, was du von mir verlangst. Du kannst mich sehen, Herr, und ich kann mich nicht vor dir verstecken. Ich danke dir für deine barmherzige Liebe. Gewähre mir, dass ich mich dir ganz hingeben kann, damit ich dich erkenne und von dir erkannt werde. Wo bist du, Herr? Ich sehe dich, Herr; du stehst direkt an meiner Seite und du siehst mich.

Bitte:  Herr, hilf mir, dich besser zu erkennen. Hilf mir, dich zu sehen, dich zu finden, dich zu erkennen. Hilf mir, dir alles anzuvertrauen, was ich bin und alles, was ich heute brauche. Herr, wohne in mir!

1. Erkennen. Gott zu erkennen bedeutet zu wissen, dass er uns auffangen wird, wenn wir fallen. Wir sind nicht wegen unserer Fehler verdammt, sondern wir sind erneuert durch die Erkenntnis, dass Gott die Erlösung ist und er für uns den Lohn des ewigen Lebens erworben hat. Wir wissen es, weil er es uns gelehrt hat. Wenn wir zuhören, wird er zu uns sprechen, so dass wir mehr wissen werden. Wir müssen fortfahren, ihn zu suchen und uns mit ihm zu treffen, um so alle Hindernisse zu überwinden. Selbst an Tagen, an denen wir ihn nicht wahrnehmen, müssen wir glauben und vertrauen, dass er da ist. Gott sehnt sich danach, dass wir ihn erkennen und von ihm erkannt werden. „Kennen” bedeutet, direkt wahrnehmen, ein Verständnis von jemandem haben, das Wesen von jemandem durchschauen, vertraut sein mit jemandem oder eine Erfahrung mit etwas oder jemandem haben. Nehmen wir all dies zusammen und wenden es auf den Glauben an. Nehme ich Christus wahr? Habe ich eine Vorstellung von ihm, erkenne ich ihn in meinem Leben, bin ich mit ihm vertraut? Wenn nicht, woran mangelt es? Wie werde ich vertrauter mit ihm, so dass ich wirklich sagen kann, dass ich ihn kenne?

2. Erkannt werden. „Erkannt werden” bedeutet, mit seiner ganzen Person erkannt werden. Werden wir von Christus erkannt durch das, was wir tun? Durch das, was wir sagen? Ist der Weg, den wir gehen, Christus bekannt? Wie kann Christus uns besser kennen lernen? Er lädt uns ein, mit ihm zu sprechen. Gott will, dass wir ihn wissen lassen, dass wir ihn suchen und danach streben wollen, bei ihm zu bleiben. Erinnern wir uns: Gott sieht auf unsere Herzen und er kennt uns. Spiegelt unser Tun wider, was in unseren Herzen ist? Das Herz sehnt sich danach, geliebt zu werden, und Liebe kommt vom Erkanntwerden durch Gott, vom Einklang mit dem göttlichen Herzen. Was habe ich heute für ihn getan? Was werde ich heute tun, damit Gott mich dadurch erkennen kann?

Gespräch mit Christus:  Herr, ich möchte dich erkennen. Aber es ist schwer, aufzustehen und dich allem anderen vorzuziehen. Die Welt sagt, ich sei töricht, wenn ich dich wähle: ich werde verspottet und manchmal sogar gehasst. Wenn ich dich sehe, wie du das Kreuz für mich trägst, verstehe ich, dass es notwendig war, alles neu zu machen. Du zeigtest mir, dass der Vater in dir ist. Lehre mich, Herr, wie du Barmherzigkeit zu üben. Gib mir die Kraft, mein Kreuz zu tragen. Zeige mir, wie ich dich erreichen kann und lass mich erkennen, dass ich dieses Kreuz nicht alleine trage. Du bist immer bei mir. Ich weiß, dass du mich voll Liebe dazu aufrufst, auf deinen Wegen zu gehen.

Vorsatz:   Herr, heute entscheide ich mich ganz neu, mir Mühe zu geben, deine Barmherzigkeit nachzuahmen, indem ich jemandem, der mich verletzt hat, von ganzem Herzen vergebe.

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