Tägliche Meditationen
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Samstag,
30. März 2024

Die letzte Ehre

30. März 2024

Karsamstag
Tag der Grabesruhe, keine Eucharistiefeier

Yasemin Tobias

Joh 19,38-42
Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab. Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist. An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war. Wegen des Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie Jesus dort bei.

Einführendes Gebet: Herr, ich möchte mir etwas Zeit nehmen und in dieser Zwischenzeit zwischen Karfreitag und Ostern an Dich denken und mit Dir sprechen. Ich danke Dir, dass ich diese Tage mit dem Wissen begehen und feiern darf, dass Du auferstanden bist. Und doch möchte ich mich jetzt ganz darauf einlassen und bedenken, wie Du ins Grab gelegt wurdest und so diesem Stück Deines Todes nahe sein.

Bitte: Jesus, ich bitte dich, hilf mir, diese Tage mit einem bereiten Herzen zu begehen.

1. Im Verborgenen. Josef und Nikodemus hatten Furcht. Mit einem Blick auf das Kreuz ist es vielleicht legitim, ihnen zuzustimmen. Zu Jesus zu gehören, kann gefährlich werden. Auch seine Jünger ziehen sich zurück. Sie sind entmutigt, geschockt und wissen sicher nicht, wie es jetzt weiter gehen soll. Doch ausgerechnet Josef und Nikodemus, die sich ängstlich nicht aus dem Schatten ihrer Positionen inmitten der jüdischen Gesellschaft getraut haben, scheinen ein bitteres Erwachen zu erleben. Auch ich möchte mit dem Wissen um den Karfreitag immer wieder wach werden und mich nicht an den Anblick des Kreuzes gewöhnen.

2. Die letzte Ehre. Die beiden Männer bereiten Jesus ein Begräbnis, das die anderen Menschen, die wie Verbrecher am Kreuz hingerichtet wurden, sicherlich nicht erfahren. Sie begraben ihn nach jüdischer Sitte und wickeln ihn zuvor in Leinenbinden, zusammen mit einer Unmenge an Aloe und Myrrhe, um den Verwesungsgeruch aufzuhalten. Jesus wird so in ein Grab gelegt, wie es einem König gebührt. Sie erweisen ihm liebevoll die Ehre. Was geht ihnen dabei durch den Kopf?

3. Garten. Das Grab, in das Jesus gelegt wird, ist ein neues Höhlengrab, das in einem Garten liegt. Maria Magdalena wird Jesus in diesem Garten suchen kommen und ihn für den Gärtner halten. Im Bild des Gartens klingt der Garten Eden und der Anfang in Adam und Eva an. In Jesu Sterben und Auferstehen macht Gott im Garten mit der Menschheit seinen neuen Anfang.

Gespräch mit Christus: Ich danke dir, Herr, für diese Zeit des Gebets.

Vorsatz: Ich möchte heute bewusst für die Menschen beten, die verzweifelt um einen verstorbenen Angehörigen trauern.

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