Tägliche Meditationen
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Sonntag,
13. Januar 2008

Jesu Demut

Taufe des Herrn

P. Paul Campbell LC

Mt 3,13-17
Zu dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir? Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit (die Gott fordert) ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.

Einführendes Gebet:   Herr, ich danke dir für diese Zeit, die ich mit dir verbringen darf. Ich glaube an dich. Ich bin davon überzeugt, dass du hier und heute bei mir bist und mit mir sprechen willst. Hilf mir, jede Ablenkung zu vermeiden und mein Herz zu öffnen, damit ich dein Wort höre.

Bitte:  Herr, hilf mir, in der Tugend der Demut zu wachsen.

1. Jesus stellt sich in eine Reihe mit Sündern. Johannes predigte eine Taufe zur Umkehr, und viele Menschen kamen zu Johannes, um ihre Sünden zu bereuen. Sie wollten die Richtung ihres Lebens ändern und sich mit Gott versöhnen. Da kam Jesus hinzu und eine Menschenmenge mit ihm. Obwohl er ohne Sünde ist, reihte er sich mitten unter die anderen ein und begab sich zum Jordan, als wäre er ein Sünder wie sie. Um die Menschen von der Sünde zu retten, wollte sich Jesus ganz mit dem gefallenen Menschen identifizieren, so dass sein Tod am Kreuz die Sühne für seine Sünden bewirken würde. Durch unsere Taufe wurden wir mit Christus vereint. So wie wir mit ihm durch die Sünde gestorben sind, werden wir mit ihm zu neuem Leben auferstehen. Seine Auferstehung ist für uns die Gewissheit für das neue Leben, das wir in ihm haben.

2. Den Willen des Vaters erfüllen. Johannes wollte Jesus nicht taufen, weil er wusste, dass Jesus nicht wie die anderen war. Aber Jesus stellte klar, dass diese Taufe Teil des Heilsplans des Vaters war; dieser Plan war die treibende Kraft in seinem Leben. In Jesus war kein Stolz, der seinen Gehorsam hätte verhindern können. Vielmehr war der Wille des Vaters die Nahrung für sein Leben. „Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen.” (Joh 4,34). Nach dem Plan des Vaters sollte er an diesem Tag an den Jordan gehen und später nach Golgotha. Sein „Ja” zu seinem Vater war ebenso ein „Ja” zu uns und unserer Erlösung.

3. Ein Segen des Vaters. Der Himmel antwortete auf den Gehorsam Christi. Dieser Augenblick deutet die endgültige Öffnung des Himmels für die Erlösung der Menschheit an, die durch das Opfer Christi auf Golgotha vollbracht wurde. Der Kern des Opfers ist Gehorsam, und Gehorsam ist ohne Demut unmöglich. Jesus war Johannes dem Täufer gegenüber demütig. Der Vater sah seinen Gehorsam und war erfreut, so dass er ihn laut lobte: „Das ist mein geliebter Sohn”. Auf ihn zu hören bedeutet, seinem Beispiel zu folgen.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich danke dir für das Geschenk deiner selbst. Lehre mich, demütig zu sein. Es fällt mir schwer, andere mir vorzuziehen, selbst den zweiten Platz einzunehmen, anderen das Lob und den Ruhm zukommen zulassen, nach denen ich mich sehne. Hilf mir, demütig zu sein und alle Sünden meines Lebens zu bereuen. Ich brauche deine Hilfe, um deinen Willen tun zu können. Stärke und führe mich in deinem Dienst.

Vorsatz:   Ich will einem Menschen Nächstenliebe erweisen.

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