Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
25. Oktober 2023

Sei Bereit!

25. Oktober 2023

Mittwoch der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

Maria Boeselager

Lk 12,39-48
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht. Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen? Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht, dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen. Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen. Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen.

Einführendes Gebet: Mein Herr, so wie ich gerade bin, darf ich zu dir kommen. So wie ich gerade bin, liebst du mich und erfreust dich an mir. So wie ich gerade bin, will ich mich dir und deinem Wort öffnen. Ich in dir und du in mir - das genügt.

Bitte: Herr, schenke mir die Gnade, dich stets im Hier und Jetzt in meinem Leben zu erwarten. Zeig mir, wie wertvoll jeder Moment in meinem Alltag in deinen Augen ist.

1. Wenn, dann… Die meisten von uns würden wohl sagen, dass sie sich danach sehnen, Gott näher zu kommen, ihn zu erfahren, ein heiligmäßigeres Leben zu führen. Wir investieren hin und wieder sogar viel Mühe in dieses Vorhaben. Immer wieder hängen wir aber innerlich an dieser einen Sache, die passieren oder abgeschlossen werden muss, bevor wir den nächsten Schritt in unserer Gottesbeziehung gehen können. "Wenn ich erst dieses Projekt abgeschlossen habe,… Wenn ich erst diesen Stress hinter mir habe,… Wenn ich erst diese Person getroffen habe,… Wenn ich erst diese Sünde loswerde,… Wenn ich erst diese Frage beantwortet bekomme…, dann kann ich den nächsten Schritt in meiner Gottesbeziehung gehen und ein Stückchen heiliger werden." Was ist dein "Wenn, dann…"?

2. Wenn du es nicht erwartest. Christus sagt uns aber vielmehr, dass er zu uns kommen möchte, wenn wir es nicht erwarten. Natürlich erwarten wir Gott und spitzen die Ohren für seine Inspirationen, wenn wir in der Messe sind, wenn wir beten, wenn wir über ihn sprechen und dies tun wir zurecht, aber erwartest du ihn auch, wenn du deine Steuererklärung abgibst, wenn du gehetzt zur Bahn läufst, wenn du mit Freunden ein Bierchen trinkst, oder wenn du gerade dabei bist, Mist zu bauen und Schuld auf dich lädst? Was sind die Momente in deinem Leben, in denen du nicht mit Gott rechnest, oder in denen du vielleicht sogar denkst, er wäre abwesend, oder von dir abgewandt? Gibt es Dinge in deinem Leben von denen du denkst, dass sie Gott egal sind?

3. Wenn nicht jetzt, wann dann? Gott präsentiert sich uns im Alten Testament als "Ich bin der, ich bin da.", nicht als "Ich bin der, der ich war." oder "Ich bin der, der sein wird.". Wenn du auf irgendein Ereignis in deinem Leben wartest, um ihm zu begegnen, um ihm dein "Ja" zu geben, dann verpasst du unendlich viele Momente in denen er zu dir kommen will. Sein Ruf gilt dir. Du bist gemeint, jetzt und hier. In jedem Moment deines noch so routinierten Tages. Bist du bereit?

Gespräch mit Christus: Jesus, bitte zeig mir, in welchen Momenten ich dich noch verpasse. Ich glaube dir, dass du jetzt und hier zu mir kommen und mich erfüllen willst. Ich glaube dir, dass mir im Jetzt und Hier der Himmel offen steht und ich Teil daran haben darf. Ich werde nie geliebter sein, als ich es jetzt in diesem Moment bin. Komm, Heiliger Geist, und schenke mir dieses Bewusstsein und die Aufmerksamkeit für deine Liebe und deinen Ruf in den unerwartetsten Momenten.

Vorsatz: Ich will mir diese Woche vor ganz alltäglichen Tätigkeiten einen kleinen Moment Zeit nehmen und dich dazu einladen. Außerdem will ich mich entscheiden, deinen liebenden Blick auf mich im Glauben anzunehmen, sogar wenn ich sündige oder mich selbst nicht lieben kann.

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