Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
11. April 2018

Wozu brauchen wir einen Retter?

Mittwoch der zweiten Osterwoche
Hl. Stanislaus von Krakau, Bischof
Hl. Reiner
Hl. Gemma Galgani, Mystikerin

P. Joachim Richter LC

Joh 3,16-21
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Einführendes Gebet: Herr, Jesus, wie schnell vergesse ich dich inmitten der vielen Beschäftigungen des Tages. Ich will doch mit dir leben, brauche deinen Segen, deine Gegenwart und die Führung deines Heiligen Geistes. Herr, wie töricht wäre es zu meinen, dass der christliche Glaube unser Leben nur wie ein Sahnehäubchen dekorieren würde.

Bitte: Hilf mir, dem Rat deines Apostels Paulus zu folgen, der geschrieben hat: Betet allezeit.

1. In welchem Zustand befinden sich die Menschen? Ein kleiner Fehler am Anfang kann große Auswirkungen haben, falls er nicht rechtzeitig korrigiert wird. Am Anfang steht die Frage: Wie ist es um den Menschen bestellt? Wer ist der Mensch? Von der richtigen Antwort hängt alles ab! Der Mensch ist ein Geschöpf Gottes, von Ihm über alles geliebt und geschätzt. Aber der Mensch ist auch der Versuchung ausgesetzt und, wo die Gnade ihm nicht hilft, ein Sünder, er ist in einem Zustand, aus dem er aus eigener Kraft nicht herauskommen kann. Woher kommt die Rettung?

2. Gott liebt nicht theoretisch. Ja, als Mensch bin ich ein von Gott geliebtes Geschöpf und zugleich ein Sünder, das heißt jemand, der die Liebe Gottes zurückgewiesen hat. Aber eben weil Gott die Menschen und die Welt so sehr liebt, lässt ihn dieser Zustand der Menschheit ganz und gar nicht kalt: Er hat "seinen einzigen Sohn dahingegeben." Denn Gott will absolut nicht unser Verderben. Er will uns erlösen, uns ein Leben in Fülle schenken, das niemals endet. Deshalb hat er gehandelt.

3. Rettung zulassen. Die Einstellung: "Ich krieg das schon alleine hin." hat im übernatürlichen Bereich fatale Folgen. Konsequent weitergedacht würde das nämlich bedeuten: "Ich brauche keinen Erlöser." Man will autonom sein, wehrt sich gegen fremde Hilfe – und damit auch gegen die Hilfe von oben. Aber so sicher wie hier auf Erden ein Stein aus einer geöffneten Hand durch die Schwerkraft zu Boden fällt und nicht nach oben fliegt, ebenso sicher bleibt der Mensch ohne den Erlöser im Schwerefeld der Sünde gefangen und bewegt sich nicht nach oben. Lassen wir uns also helfen: Nehmen wir die Liebe Gottes an und heißen wir seinen einzigen Sohn herzlich willkommen: als unseren persönlichen Erlöser, der uns ewiges Leben und in jedem Moment des Tages viele Gnaden schenken will, ohne die wir eben nicht wie Töchter und Söhne Gottes leben können.

Gespräch mit Christus: Jesus, hilf mir, meinen Hochmut zu überwinden: Ich will anerkennen, dass ich dich brauche als meinen Erlöser. Täglich, ja in jedem Moment, bin ich angewiesen auf deine Gnade. In deinem Licht, Jesus, will ich leben.

Möglicher Vorsatz: Mich gut auf die nächste Beichte vorbereiten, damit alles in mir ans Licht kommen kann und ich ganz in der Wahrheit vor Gott lebe.

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