Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
2. Oktober 2019

Unsere Schwachheit – Gottes Kraft

Heilige Schutzengel
Gedenktag

Br. Michael Hemm LC

Mt 18,1-5.10
In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte? Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf. Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.

Einführendes Gebet: Jesus, ich komme zu dir, wie ich bin. Ich bringe dir alles, was ich im Herzen habe: meine Sorgen, meine Ängste, meine Freuden und alle Menschen, die mir am Herzen liegen. Mit einem bewussten Akt des Glaubens bereite ich mich auf die Begegnung mit dir vor. Der Glaube sagt mir, dass ich in der Gegenwart des dreifaltigen Gottes bin, zusammen mit allen Engeln und Heiligen des Himmels.

Bitte: Mein Gott, lass mich erkennen, dass ich in Wahrheit schwach bin. Hilf mir, dir zu vertrauen und auf deine Kraft zu bauen!

1. Wahre Größe. Ein kleines Kind ist die Antwort Jesu auf die Frage, wer der Größte im Himmelreich sei. Er stellt unsere menschlichen Maßstäbe auf den Kopf. Was aber macht ein Kind aus, dass Jesus es als Beispiel vorschlagen kann? Ein Kind weiß, dass es seine Eltern braucht. Es fühlt sich bei ihnen wohl. Es lässt sich helfen. Das können wir direkt auf unser geistliches Leben übertragen. Je mehr ein Kind wächst, desto mehr lernt es, selbstständig zu sein. Im geistlichen Leben ist es umgekehrt: Je mehr wir im geistlichen Leben voranschreiten, desto mehr merken wir, dass wir ohne Gott nichts können, dass wir ihn brauchen und dass wir ihm vertrauen können und müssen. Wahre Größe besteht darin, diese kindliche Abhängigkeit anzuerkennen und zu leben.

2. Demütige Umkehr. Im christlichen Glauben und der christlichen Moral geht es also nicht um Perfektionismus, das heißt darum, fehlerlos zu sein und das auch noch aus eigener Kraft. Vielmehr geht es darum, immer wieder demütig umzukehren. Ein Kind, das laufen lernt, wird immer wieder fallen. Aber es steht immer wieder auf, lässt sich von seinen Eltern aufhelfen oder sogar tragen. Auch im geistlichen Leben geht es mehr darum, wieder aufzustehen und zu gehen, als stehen zu bleiben. Die Demut ist die Grundlage für diesen Kampf. Sie lässt uns bei anderen Menschen und bei Gott Hilfe suchen. Demut ist das Fundament des geistlichen Lebens, weil wir uns dank dieser Tugend eingestehen, dass unsere eigenen Kräfte nicht ausreichen, um das Ziel zu erreichen.

3. Engel als unsere Helfer. Eine Hilfe, die Gott uns auf unserem Weg schenkt, ist die persönliche Begleitung unseres Schutzengels. Als reines Geistwesen ist er wie dafür gemacht, uns im geistlichen Kampf unseres Lebens zur Seite zu stehen und für uns zu kämpfen. Er erkennt mit mehr Klarheit als wir selbst, wo in unserem Leben das Gute bzw. das Böse aktiv ist. So kann er uns schützen und führen. Die Engel sehen stets das Angesicht Gottes. Von dort kommt ihre Kraft: von der Einheit mit Gott und mit seinem Willen. Unser Schutzengel erinnert uns daran, dass auch wir für diese Vereinigung mit Gott gemacht sind und er möchte uns dahin führen.

Gespräch mit Christus: Ich danke dir, Jesus, dass du mir zeigst, was wahre Größe ist: Einfachheit und Gottvertrauen. Du weißt, wie sehr ich mein Leben selber kontrollieren möchte. Die Erfahrung meiner Schwäche wirft mich manchmal aus der Bahn. Hilf mir, dir voll Vertrauen die Kontrolle über mein Leben zu überlassen! Ich möchte in meinem Leben deine Führung und deine Hilfe annehmen, die du mir auf vielerlei Weise anbietest.

Vorsatz: Ich werde heute zu meinem Schutzengel beten und ihn um Hilfe, Schutz und Führung in allen meinen Sorgen und Nöten bitten.

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