Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
19. April 2006

Die wirkliche Gegenwart

Mittwoch in der Osterwoche

P. Michael Sliney LC

Lk 24,13-35
Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht.

Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Einführendes Gebet:  Christus, ich danke dir dafür, dass du heute wieder hier bist. Ich komme zu dirals ein schwaches Geschöpf, das deiner Gnade bedarf. Bitte heile meine Wunden und stärke meinen Willen, auf dass ich treu auf deine Botschaft höre.

Bitte:  Herr, Jesus, hilf mir, dass ich das große Geheimnis der Eucharistie als das Geheimnis deiner Liebe besser verstehe.

1. Die Eucharistie: Die Gegenwart Christi.  „Der hl. Gaetano Catanoso war ein Liebhaber und Apostel des Heiligen Antlitz Christi. ‚Das Heilige Antlitz,´ so sagte er, ‚ist mein Leben. Es ist meine Stärke´. Diese wunderbare Einsicht fügte er der Andacht der eucharistischen Anbetung hinzu. Er sagte: ‚Wenn wir das wahrhaftige Antlitz Jesu anbeten wollen..., können wir es in der göttlichen Eucharistie finden, wo, im Fleisch und Blut Jesu Christi, das Antlitz unseres Herrn hinter dem Schleier der weißen Hostie verborgen ist.´” (Papst Benedikt XVI., Predigt zum Ende des Jahres der Heiligen Eucharistie, 23. Okt. 2005) Was für schöne Worte des Heiligen Vaters! Christus ist leibhaftig im Sakrament der Liebe, der Eucharistie, gegenwärtig,. Sein Gesicht, seine Augen, sein ganzes Menschsein ist anwesend – das ist das großartige Geschenk, das wir Katholiken haben! So wie Gott im Himmel ist, so ist er auch im Allerheiligsten wahrhaftig gegenwärtig.

2. Die Eucharistie: Der kürzeste Weg zum Heiligkeit. „Man muss verstehen, dass ein christliches Leben ohne die eucharistische Speise unmöglich ist. Es ist genau so, als würde man versuchen, seinen Körper allein mit Luft fit zu halten. 'Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.' Der enge Kontakt mit Christus durch die heilige Kommunion ist für einen Christen der wichtigste Weg, um den nötigen Antrieb, Unterstützung und Hilfe zu bekommen, durch die er in einer beständigen Bereitschaft leben kann, den Willen Gottes zu erfüllen.” (P. Marcial Maciel, Envoy III, S. 192).
Wie nähren wir unsere Seele? Welche Nahrung geben wir ihr? Es gibt keinen besseren und wirkungsvolleren Weg Gnade zu empfangen, als in diesem Sakrament der Liebe. In ihm empfangen wir nicht nur Gnade sondern auch den Spender der Gnade selbst.

3. Berufen zur Verkündigung der Liebe Gottes. „Die Emmaus-Jünger, die den Herrn im Brechen des Brotes erkannten und deren Herzen durch die Worte des Auferstandenen entzündet und erleuchtet wurden, kehrten eilig nach Jerusalem zurück. Sie wurden Boten der Auferstehung des Herrn. Ebenso müssen auch wir den Weg wieder aufnehmen, angetrieben durch die tiefe Sehnsucht, Zeugen des Geheimnisses der Liebe zu sein, das der Welt Hoffnung gibt.”(Papst Benedikt XVI., Predigt am Schluss des Jahres der Eucharistie, 23. Okt. 2005). „Die Liebe Christi drängt uns.” (2 Kor 5,14). Die Worte von Paulus sollten auch uns Motivation sein. Auch wir sollten nach dem Empfang Christi das Verlangen spüren, sein Reich zu verbreiten und das gewaltige Geschenk der Freundschaft Christi allen Seelen anzubieten, die er zu uns führt.

Gespräch mit Christus:  Ich danke dir, Herr, dass du mich an die Bedeutsamkeit der Eucharistie in meinem Leben erinnert hast. Es gibt keine Heiligkeit oder apostolische Fruchtbarkeit ohne eine tiefe Liebe zur Eucharistie.

Vorsatz: Ich will diese besondere Gnade nutzen und öfter das Allerheiligste in tiefer Andacht besuchen.

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