Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
20. April 2006

Kein Ostersonntag ohne Karfreitag

Donnerstag der Osterwoche

P. Michael Sliney LC

Lk 24,35-48
Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen.

Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür.

Einführendes Gebet:  Obwohl mich viele Sorgen beschäftigen und mich viele Kreuze beschweren, wende ich meine Augen und mein Herz dir zu, Herr, Jesus. Ich will dir all meinen Kummer überlassen. Hilf mir, mich während dieser Betrachtung ganz auf dich auszurichten, und alles andere zurückzustellen.

Bitte:  Christus, hilf mir zu verstehen, dass du mich zu einem Leben des Dienstes und der Hingabe an den Menschen berufen hast. Erwecke dieses Verlangen in meiner Seele und hilf mir, konkreteEntschlüsse zu fassen um dir immer ähnlicher zu werden.

1. Das Vorbild der Märtyrer.  „Ich besuchte das Kolosseum. Es schien sich nichts verändert zu haben, außer dass ein großes Kreuz am Eingang aufgestellt worden war. Ich sah die Stelle für die Gladiatoren und die Höhlen für die Bestien. Das Gebet blieb mir im Hals stecken... Als ein erlöstes Geschöpf fühlte auch ich in meinen Adern das Blut der Märtyrer. Nach zweitausend Jahren noch fühlte ich in meiner Seele das Licht ihres Glaubens, das Feuer ihrer Liebe und den Trost ihrer Hoffnung. Ich verließ diesen Platz, entbrannt in dem Entschluss in der Weihe und Hingabe meines Lebens etwas Ähnlichesfür meine Brüder zu vollbringen.“ (P. Marcial Maciel, Envoy III, S. 96). Die Märtyrer schauten auf Christus und auf das Ewige Leben. Sie wussten, dass der Himmel nicht weit war.ist. Sie würden ihren Glauben um nichts auf dieser Welt verleugnen.

2. Der selige Jose Luis Sanchez del Rio. Ich hatte die Gnade, bei der Seligsprechung des seligen Jose Luis Sanchez del Rio dabei zu sein, die am 20. November 2005 im Fußballstadion in Guadalajara, Mexiko, stattfand. Dieser Selige war ein 14 Jahre alter Märtyrer, der für seinen Glauben an Christus starb. Trotz vieler Gelegenheiten, der Verfolgung zu entkommen, verleugnete er doch nie seinen Glauben. Ein paar Tage vor seinem Martyrium schrieb er an seine Mutter: „Mama, es war noch nie so leicht, in den Himmel zu kommen.“ Er wurde schrecklich gequält und schließlich mit einem Kopfschuss getötet. Aber sein Tod war nicht umsonst. Als sein Name während der Messe angekündigt wurde, riefen sechzigtausend Menschen in Freude: „Seliger Jose Luis Sanchez del Rio.“ Es war unglaublich. Man stelle sich erst mal den Jubel im Himmel vor!

3. Das Martyrium der Liebe. Wenn überhaupt, werden es wahrscheinlich wenige von uns sein, die, so wie die ersten Christen im Kolosseum, ihr Blut vergießen müssen.. Wenn wir aber wirklich Christus in seinem Leiden nachfolgen wollen, werden wir unser eigenes Leiden erdulden müssen, selbst wenn das in unblutiger Weise geschieht. Das Martyrium der Liebe! Wir müssen Geduld, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Selbstdisziplin und Selbstlosigkeit üben, besonders gegenüber jenen Menschen, bei denen es uns nicht leicht fällt. Das ist unsere Mission – eine Mission der Liebe für alle Seelen, die er uns in seiner Vorhersehung zu uns führt. Das erbittet Christus von uns allen: ein wirkungsvolles Werkzeug seiner Liebe, besonders für diese Seelen, zu sein. Christus, erfülle mein Herz mit deiner Gnade, damit ich nie zu einem Hindernis für deine Liebe werde.

Gespräch mit Christus:  Ich danke dir Herr, dass du mich an die Notwendigkeit des Kreuzes, und besonders an die der Liebe erinnert hast. Bitte gib mir die Großzügigkeit, meine Aufgabe als Vermittler und Botschafter zu erfüllen. Hilf mir, beständig mit meinem Leben, meiner Arbeit und allem, was ich tue, die Botschaft deiner Liebe zu verkünden.

Vorsatz:  Ich will eine tiefere Dankbarkeit und Liebe für meine christliche Berufung zeigen, indem ich froh danach strebe, ein deutliches Zeichen der Liebe Christi in dieser Welt zu sein.

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