Tägliche Meditationen
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Dienstag,
1. August 2006

Samen, Unkraut und das Reich Gottes

Dienstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Alphons Maria von Liguori, Ordensgründer, Bischof, Kirchenlehrer

P. Ned Brown LC

Mt 13,36-43
Dann verließ er die Menge und ging nach Hause. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete: Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut sind die Söhne des Bösen; der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Arbeiter bei dieser Ernte sind die Engel. Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre!

Einführendes Gebet:  Herr, lehre mich die Wahrheit deines Reiches, so wie du auch die ersten Apostel gelehrt hast. Schenke mir die Gnade, dass ich deine Worte ernsthaft höre und mich eifrig bemühe, dein Reich der Gnade in meiner Seele und im Leben anderer aufzubauen.

Bitte: Herr, schenke mir ein tieferes Verständnis für dein Reich und hilf mir in meiner Mission, Mitarbeiter bei deinem seelenrettenden Werk zu sein.

1. Er, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn.  Christus sät immer noch die Samen seines Reiches auf dieser Erde. „Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle zu mir ziehen” (Joh 12,32). Von den Toten auferstanden (Röm 6,9), sandte er seinen lebensspendenden Geist auf die Jünger herab und hat dadurch seinen Leib aufgerichtet: die Kirche, die das universale Sakrament der Rettung ist. Sitzend an der rechten Seite seines Vaters, ist er in der Welt immer aktiv, damit die Menschen seiner Kirche, und durch sie, ihm zugeführt werden. Er will sie zu Teilhabern seines verherrlichten Lebens machen, indem er sie mit seinem eigenen Fleisch und Blut speist (Lumen Gentium, 47). Bete ich mit Vertrauen zu Christus, dass er meine Arbeit in seinem Weinberg segnet? Arbeite ich eifrig mit seinem lebensspendenden Geist mit, indem ich die Mission erfülle, die er mir für die Rettung von Seelen anvertraut hat?

2. Der gute Samen ist das Kind des Reiches.  Unser Herr sendet uns mit dem Auftrag in die Welt, sein Reich zu verbreiten. „Er ist aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde” (2 Kor 5,15). „Deswegen suchen wir unsere Ehre darin, ihm zu gefallen....” (2 Kor 5,9), und: „zieht die Rüstung Gottes an, damit ihr den Anschlägen des Teufels widerstehen .....und am Tag des Unheils standhalten könnt” (Eph 6,11-13). Da wir aber weder den Tag noch die Stunde kennen und damit wir verdienen am ewigen Hochzeitsmahl teilnehmen zu können und zu den Gesegneten zu gehören, müssen wir beständig achtsam sein. Wie ernsthaft ist mein Streben nach Heiligkeit? Erfülle ich in meinem Beruf meine Pflichten? Komme ich meiner Verantwortung nach, zu evangelisieren und andere dazu zu bringen, die Kirche zu lieben und ihr zu dienen?

3. Unkraut oder Weizen.  Der Teufel hat auch seine Mission, und er kämpft Tag und Nacht wie Unkraut im Weizenfeld des Herrn der Ernte. Sind mir seine Methoden bekannt? Schütze ich mich vor seinen Versuchungen? Wenn ich als Christ in der Anklagebank säße, gäbe es genug Beweise guter Werke, reiner Absichten, liebevoller Taten und apostolischen Eifers in meinem Leben, um mich freizusprechen? Wenn mich heute die Engel des Herrn einsammeln würden, würde ich als Unkraut oder als Weizen gelten? Was muss ich bei meiner Einstellung, meinem Lebensstil und in meinem Apostolat ändern, um Christus zu gefallen?

Gespräch mit Christus:  Herr, du gibst mir Gelegenheit, Einblick zu nehmen, wie dein Reich funktioniert. Du erwartest viel von mir, weil es viel auf deinem Weinberg zu tun gibt, um Seelen in den Himmel zu bringen. Ich hoffe, dass keine der Seelen, für die du während deines Erdenlebens so viel gelitten hast und gestorben bist, verloren geht! Lehre mich, deiner Freundschaft treu zu sein und mich wieder der Mission zu widmen, die du mir anvertraut hast.

Vorsatz:  Ich will mich heute bemühen, ein gutes Beispiel zu geben, insbesondere dabei, gut von anderen zu sprechen und jede Art von Klatsch zu vermeiden.

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