Tägliche Meditationen
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Montag,
5. April 2021

Brannte uns nicht das Herz in der Brust?

Ostermontag
Fest

Hl. Vinzenz Ferrer, Ordenspriester

Johanna von Siemens, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 24,13-35
Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Einführendes Gebet: Herr, ich möchte mich heute mit den Emmaus-Jüngern auf den Weg machen. Du bist uns immer nahe, und gehst immer mit mir mit. Nur merke ich es oft nicht.

Bitte: Bitte öffne mir die Augen und schenke mir das volle Licht des Glaubens, um deine Gegenwart entdecken zu können. Eröffne mir die Schrift, deinen Liebesbrief an mich.

1. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen. Nach der großen Enttäuschung der Passion hatten die zwei Jünger aufgegeben und gingen traurigen Herzens nach Hause. Zwar hatten sie vom leeren Grab gehört und sogar von der Botschaft der Engel und der Bestätigung, dass alle Zeichen wahr waren. Dennoch war ihr Herz und Verstand nicht bereit, an deine Auferstehung zu glauben. Ein kleines Zeichen hatte Johannes genügt, um neue Hoffnung zu schöpfen und zu glauben. Doch ihnen reichte nicht einmal eine Engelsbotschaft. Und so konnten sie auch dich nicht erkennen, als du begannst, mit ihnen zu gehen. – Wie sieht es mit meinem Glauben aus? Habe ich geübte Augen, die fähig sind deine Zeichen zu lesen?

2. Musste nicht der Messias all das erleiden? Mit wie viel Geduld und Liebe begleitetest du sie auf diesem Weg der Enttäuschung! Mit einer liebevollen Rüge öffnetest du ihnen langsam die Augen, dass das Leiden, was für sie so ein Skandal gewesen war, ein notwendiger Teil des Heilsplanes Gottes ist. Durch die einfühlsame Auslegung der Heiligen Schrift konnten sie langsam die Hindernisse überwinden, die sie zu dieser tiefen Entmutigung geführt hatten. "Brannte uns nicht das Herz in der Brust?" – Herr, auch zu mir sprichst du durch die Heilige Schrift. Sie ist dein Liebesbrief, indem du mir den Weg zum Leben zeigst. Bin ich auch fähig, dich in der Schrift zu erkennen? Spüre ich mein Herz brennen?

3. Da gingen ihnen die Augen auf. Beim Brotbrechen gingen ihnen endlich die Augen auf und sie konnten dich erkennen. Das verwandelte alles in ihnen. Ihre Trauer und Zweifel waren verflogen. Alle Müdigkeit wie weggeblasen und sie waren mit solcher Freude und Energie erfüllt, dass sie den ganzen Weg hinauf nach Jerusalem mitten in der Nacht zurückliefen. Wann sind mir die Augen des Glaubens aufgegangen? Bin ich fähig, dich beim Brotbrechen zu entdecken?

Gespräch mit Christus: Mein Jesus, du lässt keinen einzigen deiner Jünger im Stich. Und gerade diejenigen, deren Glaube schwächer ist, begleitest du mit mehr Geduld. Du bist der Auferstandene und bist immer gegenwärtig, nur erkennen wir dich so oft nicht. Bitte hilf mir, dich immer leichter in meinem Alltag entdecken zu können. Erfülle mich mit der Freude deiner Auferstehung, damit ich mit meiner Begeisterung auch andere Menschen anstecken und sie auf ihrem Weg begleiten kann.

Vorsatz: Wozu lädst du mich heute ein? Ich höre in mich hinein und erfasse den ersten guten Gedanken, um ihn umzusetzen.

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