Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
8. Januar 2009

Die wunderbare Gegenwart

Donnerstag in der Weihnachtszeit

P. Jeffrey Bowker LC

Lk 4,14-22
Jesus kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen.

So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete.

Einführendes Gebet:   Herr, ich begrüße dich im Heiligtum meiner Seele. Ich weiß, dass du aufrichtest und niederreißt, heilst und heiligst, und dass du dort einen heiligen und rechten Ort baust, der schon immer für dich geplant war. Nur du hast die Macht, das Heiligtum meines Herzens aufzuschließen; nur du kannst bauen, was für immer bestehen bleibt. Vertrauensvoll öffne ich mich dir, damit deine Worte meine Gedanken formen können, damit deine Liebe mein Herz durchdringen kann, so dass in meiner Seele keine Unordnung bleiben kann.

Bitte:  Herr, hilf mir, dich immer mehr zu verehren.

1. Er kehrte zurück, erfüllt von der Kraft des Geistes. Christi Sendung ist die Erfüllung dessen, was er gerade vorgelesen hat. Unsere Berufung im Leben besteht darin, unsere Taufgelübde durch den Heiligen Geist zu erfüllen. Der Sohn, unser Herr, wurde ausgesandt und er wirkt in Vereinigung mit dem Vater und dem Heiligen Geist, und aus dieser Vereinigung kommt seine Macht und sein fruchtbares Wirken. Auch wir sollen uns als Gesendete begreifen. Das soll uns antreiben, Frucht zu bringen aus Gehorsam und Liebe. Gott will mir seinen Plan in diesem Gebet offenbaren. Ich will darum aufmerksam für alles sein, was der Heilige Geist mich zu tun heißt.

2. Heute hat sich das Schriftwort erfüllt. In der Offenbarung finden wir diese Frage: „Wer ist würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen?” (Offb 5,2) Betrachten wir diesen feierlichen Augenblick, als das Wort sich unter den Menschen offenbart: Viele konnten aus der Schriftrolle vorlesen, aber nur einer war würdig, seine rettende Macht aufzuschließen. Viele konnten Textstellen zitieren, aber nur einer konnte sie im Herzen der Zuhörer zum Brennen bringen. Viele konnten faszinierend predigen, aber nur einer konnte den Hunger der Menschen nach Wahrheit stillen. Unsere Worte sind leer ohne die Stimme Christi; unser Mühen nützt nichts, wenn es nicht aus Liebe zu Christus getan ist. Nur eine Person hat das Anrecht, das Herz der Menschen zu verwandeln, und wir können nur dann wahre Apostel sein, wenn Christus unsere Hand führt.

3. Sie staunten darüber, wie begnadet er redete. Die genaue Bedeutung dieser Worte wird uns hier nicht offenbart, aber die eigentliche Offenbarung ist die Person Christi selbst. Christus, in der Ganzheit seiner Person, kommt, um unsere Last leichter zu machen und um unseren Geist in einer Weise zu erheben, wie keine Lehren, kein wunderbares Ereignis, keine Heilung für sich selbst es jemals könnten. Die göttliche Vorsehung hält für uns viele Güter bereit, aber alle Güter verlieren ihren Sinn, wenn sie nicht mit Christus in all seiner Macht verbunden sind und zum Ausdruck bringen, dass Gott mitten unter uns ist.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich will dich als den Mittelpunkt meines Lebens verehren und lieben. Ich will mich mit ganzem Herzen mühen, deinen Thron in meinem Herzen fest aufzurichten. Lehre mich, allem Widerstand zu leisten, was mich von dir trennen will. Ich will kein Leben in Selbstgenügsamkeit, sondern ein Leben, das ganz auf deiner Macht und Gnade gründet.

Vorsatz:   Ich will heute unseren Herrn in der Eucharistie besuchen, um ihn für seine Größe zu ehren und ihm für seine aktive Gegenwart in meinem Leben zu danken.

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