Mittwoch,
7. Januar 2009
Mit Christus gehen
Mittwoch in der Weihnachtszeit
P. Jeffrey Bowker LC
Mk 6,45-52
Gleich darauf forderte Jesus seine Jünger auf, ins Boot zu steigen und ans andere Ufer nach Betsaida
vorauszufahren. Er selbst wollte inzwischen die Leute nach Hause schicken. Nachdem er sich von ihnen
verabschiedet hatte, ging er auf einen Berg, um zu beten. Spät am Abend war das Boot mitten auf dem See, er
aber war allein an Land. Und er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind. In der
vierten Nachtwache ging er auf dem See zu ihnen hin, wollte aber an ihnen vorübergehen. Als sie ihn über den
See gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf. Alle sahen ihn und erschraken. Doch er
begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Dann stieg er zu ihnen
ins Boot und der Wind legte sich. Sie aber waren bestürzt und außer sich. Denn sie waren nicht zur Einsicht
gekommen, als das mit den Broten geschah; ihr Herz war verstockt.
Einführendes Gebet: Herr, ich sehe in dir, wie ich mit dem Geist als meinem festen Grund leben soll, denn er ist der Fels, der mir erlaubt, alle Schwierigkeiten in Frieden und Freude zu bestehen, indem ich mich deinem Willen übergebe. Dankbar setze ich mein ganzes Vertrauen auf dich und biete dir meine armselige Liebe als Gegenleistung dar.
Bitte: Herr, gewähre mir die Gnade, nicht nur zu wissen, dass du gegenwärtig bist und der Grund meiner Hoffnung und meines Glücks bist, sondern auch so zu leben.
1. Er ging auf den Berg, um zu beten. Christus war nicht darauf aus, sofortigen Erfolg zu haben. Das, was sein Herz tröstete und stützte, waren nicht glänzende Resultate seines Apostolats, sondern vielmehr die Vereinigung im Gebet mit seinem himmlischen Vater. Ob seine Erfolge leicht oder schwer waren, Christus brachte sich immer mit ganzem Herzen ein. Beständigkeit und Willenskraft gründen nicht auf vorübergehenden Resultaten, sondern auf dem Frieden und der tiefen Freude, die man erhält, wenn man den Willen des Vaters erfüllt. Christus verteidigt diesen heiligen Platz in seinem Herzen mit einem Schlüsselelement: Zeit. Sich Zeit für das Gebet zu nehmen richtet eine Mauer auf, welche Gottes Heiligtum in unserer Seele verteidigt. Sich für Gott allein Zeit zu nehmen, befähigt uns, sein Reich in uns und um uns herum zu errichten. So können wir erkennen, was vergänglich, oberflächlich und nutzlos ist. Und so können wir das umarmen, was ewig und vollkommen ist.
2. Er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten. Immer, wenn die Apostel auf dem Wasser waren, war es eine Zeit zum Lernen für sie. Das Wasser symbolisiert das Leben, und die Wellen symbolisieren die Ungewissheiten dieses Lebens, die Prüfungen und Leiden, die unsere Welt scheinbar zu einem bösen Ende führen. Christus erprobt und formt diejenigen, die er liebt, immer mehr. Die Schwierigkeiten hören nicht auf, wenn wir Christus gefunden haben. Manchmal werden sie sogar größer, und durch sie können wir in der Heiligkeit wachsen. Christus sah, dass die Apostel in Not waren, aber sie waren niemals allein ‐ der wachsame Blick Christi verließ sie niemals, seine Fürsorge war immer bei ihnen. Mit diesem Vertrauen auf den liebenden Blick Christi, auf seine allwissende Gegenwart, will ich alles, was ich tue und leide, ihm schenken.
3. Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Der heilige Augustinus schreibt: „Er schritt durch die Wellen; und so bringt er alle großen Tumulte des Lebens unter seine Herrschaft. Christen, warum habt ihr Angst?” Mit Christus zusammen gehen erlaubt uns, die Wellen zu besiegen, die uns überwältigen wollen. Mit ihm im Gebet verbunden sein hilft uns, den festen Grund mitten im Treibsand zu finden. Christus erinnert uns daran, dass das Böse niemals stärker sein wird als er, dass es keine Sünde oder Versuchung gibt, die wir vereint mit ihm nicht überwinden können, und dass keine Krankheit, Misserfolg oder Enttäuschung über eine geliebte Person uns besiegen können, sondern letztlich zu einem neuen Gut werden, wenn wir immer mit Christus zusammen gehen.
Gespräch mit Christus: Herr, manchmal denke ich mit solcher Befriedigung an meine Erfolge und meine Sicherheiten, dass ich dabei vergesse, dass ich sie in einem einzigen Augenblick verlieren könnte. In einem Augenblick kann sich das, was einmal fest und ruhig war, in einen stürmischen See verwandeln. Was nützt all mein Besitz, wenn er nicht zu deiner Ehre gebraucht wird? Will ich ihn etwa mit in die Ewigkeit nehmen? Vergib mir meine Oberflächlichkeit. Ich will von nun an fester auf dich bauen, denn du bist der wahre und ewige Fels meines Lebens.
Vorsatz: Ich will heute immer wieder an die Ziele meines Lebens denken: Heiligkeit des Lebens, Erfüllung des Willens Gottes und Dienst am Nächsten.