Tägliche Meditationen
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Freitag,
4. März 2016

Die kürzeste Zusammenfassung

Freitag der dritten Woche in der Fastenzeit
Weltgebetstag
Hl. Kasimir von Polen
Hl. Walburga
Hl. Rupert OSB, Abt

Br. Robert Wills LC

Mk 12,28b-34
In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das Erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube, dass du wirklich bei mir bist. Ich vertraue auf dich, auf deine Barmherzigkeit. Ich liebe dich um deiner selbst willen.

Bitte: Jesus, bitte öffne meiner Seele Aug und Ohr, damit ich hören und erkennen kann, was du mir heute sagen willst.

1. Alles in allem: Liebe. Jesus führt seine Zuhörer Schritt für Schritt in sein neues Gebot der Liebe ein. Schon früher einmal hatte er gesagt, dass er nicht gekommen ist, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben, sondern um sie zu erfüllen (Mt 5,17). An einer ähnlichen Stelle sagt er auch: "An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten" (Mt 22,40). Alles geht um die Liebe – Liebe zu Gott und Liebe zu den Menschen. Diese zwei Gebote sind wie die zwei Seiten von ein und derselben Münze. Wieso? Gott hat uns als sein Abbild geschaffen, als Abbild der Liebe. Einfach weil Gott die Liebe ist, kann er nur lieben, und deswegen sollten auch wir alles, was wir erfahren, vor diesem Hintergrund der Liebe betrachten. Im Umgang mit allen Geschöpfen, besonders mit dem Menschen, eröffnet sich uns deswegen auch ein Weg, ein konkrete Möglichkeit, um Gott "direkt" zu lieben (vgl. Mt 25,40 – Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan). Die Heilige Dreifaltigkeit ist ein ewiger "Tanz" des Empfangens und Gebens der Liebe, und der schnellste und kürzeste Weg zu Gott ist die Liebe.

2. Höre Israel!  Manchmal vergessen wir, dass diese Worte nicht nur ein Teil der Einleitung dieses Gebotes sind, sondern fest zu seinem Inhalt gehören. Das Buch der Weisheit weist mehrere Male auf die Gefahr hin, zu sprechen, ohne vorher gehört zu haben (Weish 18,13). Es tut uns gut, auf Gott und seine Worte zu hören. Es gibt uns eine natürliche Sicherheit, die auf der Tatsache beruht, dass das Wichtigste im Leben nicht von uns abhängt, sondern von ihm, seinem Wort, seiner Liebe.

3. Höre den Menschen zu! Es ist auch sehr wichtig, dass wir unsere Mitmenschen achten und ihnen zuhören, weil Gott oft durch Menschen spricht, denen wir nicht so gerne zuhören (Weish 21,13). Eine Herzenseinstellung der Offenheit und des Zuhörens ist oft ein gutes Maß, um zu testen, ob unsere Herzen auch offen sind für Gott. Wie der heilige Johannes geschrieben hat: "Wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht" (1 Joh 4, 20).

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir, dass du vom Himmel her gekommen bist, um uns die Liebe deines Vaters zu offenbaren. Eure Liebe übersteigt meinen Verstand, darum bitte ich dich, mein Herz zu erleuchten. Entflamme mein Herz mit deiner Liebe. Erzähle mir von deiner Liebe, und lass mich dir gut zuhören.

Möglichere Vorsatz: Heute möchte ich Jesus lieben, indem ich die Menschen liebe, die mir begegnen. Manchmal fällt es mir so schwer zu erkennen, dass er in diesen Menschen ist, aber der Glaube gibt mir diese Gewissheit. Ich bitte Gott um den Glauben, ihn in allen Menschen zu sehen. Aber auch wenn ich ihn nicht sehen kann, will ich trotzdem lieben.

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