Tägliche Meditationen
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Samstag,
2. April 2016

Verkünder des Evangeliums

Samstag der Osteroktav
Hl. Franz von Paola
Hl. Eustasius, Abt

P. Bertalan Egervári LC

Mk 16,9-15
Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden war, erschien er zuerst Maria aus Magdala, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Sie ging und berichtete es denen, die mit ihm zusammen gewesen waren und die nun klagten und weinten. Als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden, glaubten sie es nicht. Darauf erschien er in einer anderen Gestalt zweien von ihnen, als sie unterwegs waren und aufs Land gehen wollten. Auch sie gingen und berichteten es den anderen, und auch ihnen glaubte man nicht. Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, erleuchte die Augen meines Herzens. Lass mich erkennen, was du von mir willst, und hilf mir, auf deinen Wegen zu gehen. Mach mich zu deinem Werkzeug und wirke trotz all meiner Schwächen und Fehler.

Bitte: Sende Arbeiter in deine Ernte!

1. Unglaube und Verstocktheit. Man liest sehr selten in den Evangelien, dass Jesus irgendjemanden tadelt. Wenn doch, so liegt das fast immer an einem Mangel an Glauben. Sicher bedeutet diese Kritik Jesu nicht, dass man glaubwürdigen Leuten jede noch so seltsame Nachricht abnehmen soll. Aber auf jeden Fall beanstandet er, dass die Jünger ihm selbst nicht geglaubt haben. Sie hatten zahllose Wunder miterlebt, sie hatten die Ankündigungen über seinen Tod gehört, sie hatten sogar gesehen, wie er Tote erweckt hat. Wie konnte es da so schwer sein zu glauben, dass der menschgewordene Gott sich sein eigenes Leben zurücknimmt und von den Toten aufersteht? Scheinbar ist es gerade der Unglaube gegenüber dem Wort, das uns rettet, der uns am meisten schadet.

2. Jesus erscheint. Wieso erscheint Jesus erst Maria Magdalena, dann den Jüngern von Emmaus und dann erst den Aposteln? Und wieso erscheint er nicht öffentlich im Tempel, sondern nur einigen wenigen? Jedenfalls nicht, damit diese wenigen nun ein glückliches Leben führen können, ohne sich um den Rest der Welt zu sorgen. Nein, sein Erscheinen ist automatisch verbunden mit einem Auftrag: seine Auferstehung zu verkünden. Sicher bedeutet es auch eine persönliche Stärkung, aber die Verbindung mit dem Auftrag der Verkündigung ist eindeutig: "Geh zu meinen Brüdern und sag ihnen…", "Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet…", "Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch".

3. Soll auch ich verkünden? Es ist interessant, danach zu forschen, was Jesus nach seiner Auferstehung gesagt hat. Wenn man die vier Evangelien durchsieht, ist es nicht allzu viel. Das zentrale Element ist sicherlich die Verkündigung des Evangeliums. Bei Matthäus lautet der Auftrag an seine Jünger: "Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern". Alle Menschen sollen also seine Jünger werden; Jünger ist, wer ihm nachfolgt; und Nachfolge schließt die Verkündigung mit ein. So sind alle Christen gerufen, das Evangelium nicht nur selbst zu leben, sondern auch weiterzugeben. Wichtig ist dabei nicht, dass andere uns glauben. Jesus hat auch Maria Magdalena zu den Aposteln gesandt, obwohl er wusste, dass sie ihr nicht glauben würden. Wenn Jesus sie trotzdem gesandt hat, dann weil ihm die Verkündigung an sich wichtig ist. Dass auch sie dabei gar nicht besonders erfolgreich sein musste, nimmt noch heute eine große Last von uns.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich will dir danken, dass du uns ewiges Leben schenkst. So hat unser Leben einen Sinn und ewige Freude wartet auf uns. Hilf uns, allezeit dir und deinem Wort zu glauben und nimm jede Verstocktheit des Herzens von uns. Mach uns stattdessen zu frohen Verkündern deines Evangeliums.

Möglicher Vorsatz:  Ich will heute einem Menschen erzählen, wie schön es ist, mit dir zu leben.

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