Tägliche Meditationen
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Montag,
1. Juli 2019

Mission auf Leben und Tod

Montag der dreizehnten Woche im Jahreskreis

Dorit Wilke-Lopez

Mt 8,18-22
In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die um ihn waren, befahl er, ans andere Ufer zu fahren. Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: Meister, ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Ein anderer aber, einer seiner Jünger, sagte zu ihm: Herr, lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben! Jesus erwiderte: Folge mir nach; lass die Toten ihre Toten begraben!

Einführendes Gebet: Ich, das kleine Geschöpf, bin jetzt vor dir, meinem Schöpfer, einfach da. Du sprichst mit mir! Öffne mein Herz und öffne meine Ohren für das, was du mir leise in die Seele sprichst.

Bitte: Heiliger Geist, gib mir ein, was ich antworten soll. Atme in mir, und schaffe mich neu.

1. Heimatlos in dieser Welt. Jesus ist in seiner Stadt, Kafarnaum, und hat den ganzen Abend damit verbracht, Kranke zu heilen. Zahlreiche Menschen umgeben ihn. Aber Jesus strebt weiter. Er ist keiner, der da sesshaft wird, wo er Zuspruch findet. Er ist unterwegs, rastlos, er "hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann." Nicht, dass er diesen nicht haben könnte – er ist Gast bei Petrus und wird von dessen Schwiegermutter liebevoll versorgt. Aber er hat keine Ruhe, bis er die frohe Botschaft von der Liebe des himmlischen Vaters auch an das andere Ufer des Sees gebracht hat. Dort wohnen, wie Matthäus berichtet, gefährliche Besessene und ganze Herden von unreinen Schweinen. Kein Ort, wo ein Jude gern sein möchte! Wie ergeht es mir, wenn ich Zuspruch finde? Richte ich mich damit häuslich ein?

2. Auf Leben und Tod. Jesus schreckt vor nichts zurück. Er hat keine Ruhe, bis er das lebendig machende Feuer des göttlichen Geistes auf die ganze Erde geworfen hat, und er wünscht sich nichts sehnlicher, als dass es schon brennen möge (vgl. Lk 12,49). Er hat den Auftrag, das Leben zu bringen – das ist seine Mission – denn da, wo er hinkommt, bricht das Leben auf, von dem sich die Menschen abgewandt hatten, als sie im Paradies Gott den Rücken zukehrten, dem Quelle allen wahren Lebens. Das wird deutlich, als er zu dem Jünger sagt: "Folge mir nach; lass die Toten ihre Toten begraben!" Da, wo Jesus ist, da ist Leben. Da, wo er nicht ist, da ist Tod. Es geht um Leben und Tod! Deshalb ruht Jesus nicht. Dennoch beschränkt er, der menschgewordene Sohn Gottes, den Bereich seines Wirkens auf einen winzigen Landstrich in dieser Provinz des römischen Weltreiches. Wie passt das zusammen? Was will Gott uns damit zeigen?

3. Missing Link. Hier kommt unser Einsatz, und Jesus baut darauf! Seine Kirche soll die Botschaft vom Leben und das Leben Gottes selbst bis an die Enden der Erde tragen. Wir Christen, die auf ihn getauft sind, Sie und ich, sind der Missing Link der Erlösung! Wie groß ist das doch! Ich fühle mich dieser Sendung auf Leben und Tod überhaupt nicht gewachsen, und Sie? Aber der Heilige Geist macht das schon. Auf IHN muss ich mich verlassen, meine Ohren und mein Herz für IHN öffnen, je schwächer ich bin, umso besser, denn umso mehr kann ER tun. Dann kann er mir zeigen, wo ich heute in dem winzigen Landstrich dieser Welt, für den ich zuständig bin, "an die Ränder" gehen soll, wie Papst Franziskus es ausdrückt, um dort die Liebe Gottes hinzubringen. Dann kann er mir die Kraft dazu geben. Ich habe eine einzigartige Mission in meiner eigenen kleinen Welt, an jedem einzigartigen begrenzten Tag meines Lebens, mit meinen immer begrenzten Kräften. Wichtig ist nur, sich nicht häuslich einzurichten in dieser Welt, denn es geht für Christen darum, das Licht der nächsten Welt in die Dunkelheit dieser Welt zu bringen. Was ist heute meine Fahrt ans andere Ufer? Gott verlässt sich auf uns! Fragen wir den Heiligen Geist!

Gespräch mit Christus: Ich rede mit Jesus über das, was mich in diesem Evangelium besonders bewegt hat. Ganz offen und mit eigenen Worten komme ich mit ihm ins Gespräch und nehme mir dafür ausreichend Zeit.

Vorsatz: Den Vorsatz von gestern anschauen und mit Jesus besprechen, ob ich den ändern oder weiterverfolgen soll. Das aufschreiben.

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