Tägliche Meditationen
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Freitag,
11. Dezember 2015

Rechte Erkenntnis

Freitag der zweiten Woche im Advent
Hl. Damasus I., Papst
Hl. Arthur Bell, Märtyrer

Dr. med. Christoph Kunkel

Mt 11,16-19
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie gleicht Kindern, die auf dem Marktplatz sitzen und anderen Kindern zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte Hochzeitslieder gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen. Johannes ist gekommen, er isst nicht und trinkt nicht, und sie sagen: Er ist von einem Dämon besessen. Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagen sie: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch die Taten, die sie bewirkt hat, Recht bekommen.

Einführendes Gebet: Lass mich in der Mahnung Jesu und der Propheten erkennen, was die rechte Vorbereitung in meinem Leben ist.

Bitte: Gib uns doch, Herr, rechtes Denken, Sprechen und Tun.

1. Die Wahrheit erkennen. Schluss mit der Tändelei, Schluss mit dem kindischen Ritus! Steckt nicht diese Mahnung hinter Jesu Worten? Wie anders soll man es verstehen, wenn er die äußerlich gewordenen rituellen Handlungen in Jerusalem mit Kinderspiel vergleicht. Sie spielen Hochzeit und Beerdigung wie wir früher: Braut mit Gardine, Bräutigam mit Opas Zylinder, Pfarrer ist der Junge von nebenan… Was geschieht aber in der neuen Ordnung? -Johannes fastet, weil er angeblich „von einem Dämon besessen ist”. Und Jesus ist für sie ein Freund der Zöllner, einer, der „mit Sündern prasst”. „Diese Generation” verkennt die Wahrheit.

2. Geisterfüllte Menschen werden. Erkenntnis in Gott entwickelt sich gerade in angespannter Zeit in steten und stillen Sinnen über die Weisungen und den Nutzen des heiligmäßigen Lebens. Das kann auch unsere Vorbereitung sein. Das kann unser geistlicher Lebensstil sein. Das kann unsere Botschaft in einer Zeit sein, in der Riten aufgrund der geistigen Leere Gefahr laufen, kitschig oder leer zu erscheinen. Jesus rüttelt auf und lädt uns dazu ein, die Wirklichkeit des Gottesreiches zu erkennen. Und wieder verweist Advent auf diese anbrechende Zeit. Verkündet durch Johannes, durch Jesus sichtbar gemacht, fordert der Advent uns auf, mitzutun, Hand anzulegen.

3. Alles läuft auf die Geburt des Sohnes Gottes hinaus. Und dabei läuft im großen Ringschluss alles auf die Geburt dessen hinaus, von dem hier berichtet wird. Durch die Taten, Wunder und Gleichnisse, die im Evangelium verkündet werden, zieht sich ein einziger roter Faden: Gott zeigt Auswege aus allen Untergängen, indem er selbst in seinem Sohn kommt und das Reich einer so überwältigenden Liebe zusichert, dass es die Schranke des biologischen und seelischen Todes des Menschen überwindet.

Gespräch mit Christus: Herr, Du möchtest, dass ich mich erforsche und prüfe, was gut und recht ist und dass mein Herz sich dir innig zuneigt. Tu und bewirke das in mir!

Möglicher Vorsatz:  Ich will mein Herz prüfen und mich daran freuen, dass der Vater in seiner immerwährenden Treue uns in Jesus einen Ausweg zeigt.

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