Tägliche Meditationen
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Samstag,
12. Dezember 2015

Durch das Kreuz zum Licht

Samstag der zweiten Woche im Advent
Hl. Vizelin, Missionar

Dr. med. Christoph Kunkel

Mt 17,9a.10-13
Während Jesus und seine Jünger den Berg hinabstiegen, fragten ihn die Jünger: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt, und er wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.

Einführendes Gebet: Herr, die Adventszeit will uns in der Hoffnung des grünen Kranzes aufrichten. Lass uns auf das hören, was du seit alters her zu uns gesprochen hast: Schenke uns Umkehr und Ruhe in der Hinwendung zu dir.

Bitte: Erhalt uns am Leben, damit wir nicht abstumpfen und zurückfallen in die Gottlosigkeit, wie sie sich in der Gleichgültigkeit zeigt.

1. Sind wir gefasst auf das Neue? Die Schriftgelehrten machen es sich leicht: Weil der gewaltige Elija noch nicht gekommen ist, kommt der Messias auch nicht. Also wer ist dann dieser Jesus? Und wir könnten heute fragen: Wieso reiten die Texte auf der endzeitlichen Apokalypse herum? In dieser trauten Adventszeit, wo Kinderaugen erwartungsvoll glänzen. Haben wir es nötig, dass Gottes Heerscharen uns aufrichten? Man könnte es meinen.

2. Sind die Zeichen der Zeit nicht die der Unseren? Sind wir nicht erschüttert von Krieg, Christenverfolgung, Ränke und Wertverfall? Müssen wir nicht als Gläubige für Bedrängte rufen: „Erhalt’ uns am Leben, wir wollen deinen Namen anrufen und nicht von dir weichen.” (Ps 80)

3. Johannes ist der Vorläufer Christi auch im Opfertod. Beim Abstieg vom Berg der Verklärung identifiziert Jesus erneut Johannes mit Elija als dem Vorläufer des Messias. Johannes, der den Zorn Gottes beschwichtigen soll, der dem Volk Israel droht, befindet sich inzwischen im Gefängnis, ist also in die Hände seiner Mörder gefallen. Und hier folgt die Andeutung Jesu auf seinen eigenen Leidensweg.

Gespräch mit Christus: Jesus, deine Verklärung auf Berg Tabor übersteigt mein Verstehen. Deine göttliche Natur strahlt aus dem Menschleib. Du bist beides, Bruder und Herr. Und du zeigst uns schon, wie die ganze Schöpfung einst verklärt wird. Wie du, wird sie zurückehren in die geliebten Schöpferhände.

Möglicher Vorsatz: Es singe jeden Tag aus mir: „Lass mich dein sein und bleiben, du treuer Gott und Herr, von dir lass mich nicht treiben, halt mich bei deiner Ehr. Herr lass mich nur nicht wanken, gib mir Beständigkeit. Dafür will ich dir danken in alle Ewigkeit.” (Nikolaus Selnecker, EG 157)

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