Tägliche Meditationen
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Montag,
20. März 2017

Mit Joseph und Maria Suchen und Finden lernen

Hochfest vom hl. Josef, Bräutigam der Gottesmutter Maria
Hl. Wolfram, Bischof

P. Paul Habsburg LC

Lk 2,41-51a
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam.

Einführendes Gebet: Herr Jesus Christus, ich glaube an dich und ich hoffe auf dich. Auch wenn du meinen menschlichen Augen verborgen bist, so weiß ich dich jetzt nah. Erlaube mir jetzt, Einblick in die Heilige Familie, in dein Herz, das Herz deiner Mutter und das Herz Josephs zu gewinnen. Heiliger Joseph, bitte für mich.

Bitte: Komm, Heiliger Geist, lege Gottes Wort in mich hinein und hilf mir, mich aus tiefstem Herzen zu bekehren!

1. Joseph, gerecht und treu vor Gott. Die Bibel stellt uns Joseph als den Gerechten vor. Gerechtigkeit bezieht sich aber nicht zunächst auf die Menschen, sondern auf Gott. Joseph zieht aus Treue und Gerechtigkeit zu Gott jährlich mit seiner Familie nach Jerusalem hinauf, um Gott anzubeten. Er fühlt sich vor Gott für seine Familie verantwortlich: Deswegen will er, dass die ihm anvertrauten Menschen – jene, die er liebt – Gott nahe sind. Bin ich gerecht mit meinen Mitmenschen? Bin ich Wegweiser zu Gott?

2. Joseph und Maria, ein Herz und eine Seele. Als Jesus verschollen war, reagierten Joseph und Maria nicht, indem sie sich gegenseitig Vorwürfe machten, sondern sie suchten ihn voll Angst, aber eben gemeinsam. Sie sind ein Herz und eine Seele. Durch die Eheschließung sind zwei Wege zu einem einzigen geworden. Liebe sucht immer die Einheit, nicht die Trennung. Friede ist wichtiger, als Recht zu behalten.

3. Maria klagt nicht, sie will nur verstehen. Als sie Jesus nach drei Tagen im Tempel finden, stellt Maria die Frage: Kind, wie konntest du uns das antun? Diese Frage ist keine Klage und auch kein Vorwurf. Maria will nur das Herz Jesu, das Herz Gottes besser verstehen. Fragen ist erlaubt. Auch wir dürfen Gott fragen, warum er uns dies oder jenes angetan hat. Suchen wir aber dabei nicht, den Frust herauszulassen, sondern suchen wir nach der verborgenen Weisheit Gottes in allem, was Er tut.

Gespräch mit Christus: Heiliger Joseph, lehre mich, vor Gott gerecht und den Menschen treu zu sein, wie du es warst. Maria, sei an meiner Seite, dass ich vor Gott nicht klage, sondern nur versuche, sein Herz besser zu verstehen.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute in schwierigen Momenten ganz bewusst versuchen, Gottes Herz und seine Weisheit zu suchen und zu lieben.

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