Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
24. April 2019

Maria ist die Erste

Mittwoch der Osteroktav
Hl. Fidelis von Sigmaringen, Ordenspriester, Märtyrer

Svenja Nonnenmacher

Joh 20,11-18
In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

Einführendes Gebet: Lieber Vater, auch heute möchte ich mich wieder mit Herz und Seele von deinem Worte leiten lassen und diese Zeit ganz intensiv mit dir verbringen. Diese Stelle im Evangelium habe ich schon oft gehört oder gelesen. Hilf mir, immer wieder neu zu entdecken, was du mir heute dadurch sagen möchtest.

Bitte: Lass mich die Heilige Schrift, dein Wort, immer mehr verstehen.

1. Maria stand draußen und weinte. Maria hatte in diesen entscheidenden Tagen alles mitbekommen. Ihre größten Hoffnungen, dass der Herr, Jesus, alles regeln und erneuern würde, waren jäh zerstört worden. Wie oft geht es mir so, dass ich alle Hoffnungen auf ein Ereignis oder einen Menschen lege und dann enttäuscht werde, wenn sich nicht alles so entwickelt, wie ich es erdacht, erträumt und mir gewünscht habe? Aber ist es nicht Gott, auf den wir hoffen und dem wir vertrauen sollen? Wie oft sind wir es, die meinen, alles selbst im Griff zu haben oder es wenigstens so haben wollen?

2. Wen suchst du? Ja, wen suchen wir, suche ich? Den "Superheld", der alles regelt, die Welt rettet und der mir das schenkt, was ich erhoffe? Oder suche ich wirklich Gott? Seine Liebe, seine Nähe, seinen Willen? Wie oft bin ich versucht, mein Leben so zu sehen, wie ich es mir wünsche? Was aber hat Gott vor? Ist es etwas anderes, als ich mir vorstelle? Was bedeutet das für mich und vor allem, was mache ich daraus?

3. Maria ! Er nennt sie bei ihrem Namen und in dem Moment weiß sie, wer Jesus ist, erkennt sie ihn. Gott wird mich einst auch bei meinem Namen rufen. Bin ich dann bereit, offen für ihn und seinen Weg? Jesus sagt nicht viel, aber das, was er sagt, trifft sie mitten ins Herz und sie erkennt ihn als den, der er ist: Rabbuni – Meister. Ist Jesus auch mein Meister? Ist er der, der mein Leben bestimmen darf oder nur jemand, den ich anrufe, wenn ich Hilfe erwarte, traurig oder verzweifelt bin? Wie sehr glaube ich an Jesus als meinen "Meister"?

Gespräch mit Christus: Jesus, sehr oft bin ich mit meinen eigenen Gedanken, Ideen, Problemen und Dingen so sehr beschäftigt, dass ich gar nicht erkenne, dass du eigentlich direkt vor mir stehst: in meinen Mitmenschen oder in der heiligen Eucharistie.

Möglicher Vorsatz: Heute will ich in eine Kirche gehen und vor dem Tabernakel mit Jesus darüber sprechen, wer er für mich ist und ihn bitten, ihm immer mehr zu vertrauen und ihn besser kennen zu lernen.

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