Tägliche Meditationen
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Sonntag,
18. Februar 2024

Die Wüste

18. Februar 2024

Erster Fastensonntag – "Invocabit"

P. Štefan Kavecký, LC

Mk 1,12-15
In jener Zeit trieb der Geist Jesus in die Wüste. Jesus blieb vierzig Tage in der Wüste und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm. Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!

Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich bin da. Ich falte meine Hände, weil ich in dieser Zeit nichts anderes tun möchte. Ich brauche es, bei Dir zu sein, es ist mir ein Bedürfnis zu hören, dass Du mich liebst und dass ich Dir wichtig bin. Möge der Heilige Geist mich führen und erleuchten.

Bitte: Ich bitte Dich um Mut, den Geist, um mit Jesus in die Wüste zu gehen und ihm dorthin zu folgen.

1. Die Einsamkeit der Wüste. Jesus ist allein. Er befindet sich in der Wüste, abseits vom täglichen Geschehen, weit weg von den Menschen, befreit von alltäglichen Pflichten und allgegenwärtigen Zerstreuungen. Es gibt keine Menschen um ihm, niemand, mit dem er reden könnte, kein Mensch hört ihm zu. Haben wir, für kürzere oder längere Zeiten, in unserem Leben eine solche Einsamkeit erlebt? Jesus wurde vom Geist in die Einsamkeit geführt.

2. Die Stille der Wüste. In der Wüste herrscht Stille, es gibt keinen Verkehrslärm, keine Musik, keine Geräte… Die Stille ist eine Luxusware geworden, wir müssen sie aktiv suchen, denn die Benachrichtigungen vom Handy, die Termine im Kalender, die Erinnerungen an unzählige Impulse, die unerschöpflichen on-demand Videoplattformen nehmen jeden stillen Moment in Anspruch. Die Wüste schenkt uns Stille und Jesus wurde vom Geist in die Stille geführt.

3. Die Versuchungen der Wüste. Einsamkeit und Stille bahnen den Weg der Versuchung, weil wir dann mit unseren Tiefen konfrontiert sind, auf die wir gewöhnlich nicht achten oder wo wir nicht hinschauen. Die Versuchung ist eine Wegkreuzung, an der unsere Freiheit gefordert ist, zwischen Gut und Böse zu wählen. In der Wüste werden unsere Wunden offengelegt, weil wir dort erfahren, dass wir in bestimmten Punkten doch immer wieder das Böse bevorzugen oder wenigstens nicht ausreichend Motivation für das Gute haben. An der Wegkreuzung der Versuchung erfahren wir, wie groß in unserem Herzen die Liebe zu Gott und zu den Menschen ist. Jesus wurde vom Geist vor eine Entscheidung gestellt, um ihm diese menschliche Erfahrung zu verleihen.

Gespräch mit Christus: Vor wenigen Tagen haben wir die österliche Bußzeit begonnen, Heiliger Geist, führe Du uns in die Wüste der Einsamkeit und Stille, damit wir uns erneut für Dich entscheiden können. Stärke Du durch Entsagung, Gebet und Nächstenliebe in unseren Herzen die Liebe zu Dir.

Vorsatz: Suchen wir aktiv in der kommenden Woche Momente, in denen wir einsam vor Gott sind.

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