Tägliche Meditationen
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Montag,
26. Februar 2007

Am Ende unseres Lebens werden wir an unserer Liebe gemessen

Montag der ersten Woche der Fastenzeit

P. Matthew Green LC

Mt 25,31-46
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.

Einführendes Gebet:   Herr, in dieser Fastenzeit möchte ich dir näher kommen. Ich glaube, dass du tatsächlich einer von uns geworden bist, um uns in einem Akt der Liebe jenseits allen menschlichen Verstehens zu erretten. Ich weiß, dass ich mich darauf verlassen kann, dass du mich an jedem Tag trägst und führst. Ich weiß, dass du in jeder Situation bei mir bist. Ich möchte dich mehr als mich selbst lieben und in jedem Moment „Ja” zu deinem Willen sagen. Ich vertraue völlig auf deine Gnade. Danke Herr! In dieser Fastenzeit möchte ich lernen dich mehr zu lieben, indem ich mich bemühe, so zu sein, wie du mich haben möchtest.

Bitte:  Herr, hilf mir, diese Fastenzeit zu nützen und dir näher zu kommen.

1. Urteile nicht, sei bereit für den Richter. Heutzutage ist „Toleranz” ein absoluter Wert und man könnte glauben, man könne alles tun, solange man niemandem damit weh tut. Die Aussage des Evangeliums, dass man über niemanden urteilen solle, kann so missverstanden werden, dass über nichts geurteilt werden solle, dass es keine objektiven Standards mehr für „richtig” und „falsch” gebe. Das heutige Evangelium zeigt uns, dass nichts weiter von der Wahrheit sein könnte. Es stimmt, dass wir selbst nicht über die Herzen der Menschen urteilen sollen, es stimmt aber auch, dass es das Letzte Gericht geben wird, und Jesus nennt uns den Maßstab dafür: die Nächstenliebe. In dieser Liebe geht es nicht bloß um ein „gutes Gefühl”, sondern darum, Gutes für andere zu tun. Jesus hat uns immer wieder und ausreichend davor gewarnt, was das Letzte Gericht bringen wird. Jetzt ist es Zeit, zu handeln.

2. Geschenk und Verantwortung In seiner Beschreibung des Letzten Gerichts offenbart uns Jesus eine Wahrheit, die gleichzeitig Geschenk und Verantwortung ist: was immer wir für andere tun, tun wir für ihn. Wie oft haben wir uns, wenn wir die Evangelien gelesen haben, vorgestellt, wie es wäre, direkt mit Jesus sprechen zu können, ihn als Gast in unserem Haus zu empfangen oder ihm in der Passion beizustehen. Jesus sagt uns heute, dass wir genau das tun können, nämlich indem wir an anderen mit derselben Liebe das tun, was wir ihm tun würden. Was für ein Geschenk! Wir, die wir 2.000 Jahre später leben, können dem Herrn - wenn auch indirekt - unsere Liebe zeigen! Mit dieser Möglichkeit haben wir allerdings auch die entsprechende Verantwortung, es auch zu tun.

3. Heute ist der Tag! Diese Fastenzeit, in der wir uns darauf vorbereiten, uns der größten Liebestat zu erinnern, ist die ideale Zeit, ihm unsere Liebe zu zeigen, indem wir unseren Nächsten lieben und ihm dienen. Jeder Versuch, Gott zu lieben ohne unseren Nächsten zu lieben, ist fruchtlos. Unsere Fastenopfer sollten uns in der Liebe zu unserem Nächsten wachsen lassen und uns mehr bereit machen, uns für andere zu opfern. Das müssen keine großen Dinge sein. Es könnte eine freundliche Antwort auf eine Unfreundlichkeit sein. Es könnte ein Besuch bei einem Freund oder Verwandten sein, mit dem wir nicht so gut zurecht kommen. Es könnte einfach nur ein Schweigen sein, wenn wir versucht sind, schlecht über jemanden zu reden, von dem wir glauben, dass er es verdient hätte. Es gibt so viele Dinge jeden Tag, die wir tun können, um in der Nächstenliebe zu wachsen! Wenn wir diese meistern, sind wir vielleicht eines Tages bereit, auch größere Dinge zu tun.

Gespräch mit Christus:  Herr, danke für das Geschenk, dass wir dir unsere Liebe zeigen dürfen, indem wir unserem Nächsten dienen. Hilf mir, mich an die Worte des heiligen Johannes vom Kreuz zu erinnern: „Am Ende unseres Lebens werden wir an unserer Liebe gemessen.” Hilf mir, das in meinem täglichen Leben anzuwenden und auf dein Beispiel am Kreuz zu schauen.

Vorsatz:   Heute werde ich einen konkreten Akt der Nächstenliebe setzen, um meine Liebe zu Gott zu zeigen.

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