Tägliche Meditationen
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Dienstag,
27. Februar 2007

Der vergebende Vater

Dienstag der ersten Woche der Fastenzeit

P. Matthew Green LC

Mt 6,7-15
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet. So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, / dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, / dein Wille geschehe / wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Schulden, / wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben. Und führe uns nicht in Versuchung, / sondern rette uns vor dem Bösen. Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Einführendes Gebet:   Herr, in dieser Fastenzeit möchte ich dir näher kommen. Ich glaube, dass du tatsächlich einer von uns geworden bist, um uns in einem Akt der Liebe jenseits allen menschlichen Verstehens zu erretten. Ich weiß, dass ich mich darauf verlassen kann, dass du mich an jedem Tag trägst und führst. Ich weiß, dass du in jeder Situation bei mir bist. Ich möchte dich mehr als mich selbst lieben und in jedem Moment „Ja” zu deinem Willen sagen. Ich vertraue völlig auf deine Gnade. Danke Herr! In dieser Fastenzeit möchte ich lernen dich mehr zu lieben, indem ich mich bemühe, so zu sein, wie du mich haben möchtest.

Bitte:  Herr, gewähre mir einen wahren Geist der Vergebung anderen gegenüber und Reue für meine Sünden. Hilf mir, zu vergeben. Hilf mir, dass mir vergeben wird. Hilf mir, dein Reich durch Worte und Taten zu verbreiten.

1. Vergib mir Herr, denn ich habe gesündigt. In der Tradition der Kirche ist die Vorbereitungszeit auf Ostern eine Zeit der Buße. Wir bereiten uns darauf vor, Christi Sterben am Kreuz zu feiern, das uns von unseren Sünden erlöst hat. Dabei ist es nur natürlich, dass wir unser Leben und unser Gewissen erforschen, um festzustellen, wie sehr wir selbst durch unsere Worte, Gedanken, Taten und Unterlassungen zu Christi Passion beitragen. Wir müssen unseren Teil zu unserer Erlösung beitragen und es ist so wichtig, dass wir unser falsches Verhalten verbessern und dass wir um Vergebung dafür bitten. Es ist auch wichtig, zu verstehen, dass Gott nicht darauf aus ist, uns für unsere Sünden zu „erwischen”. Im Gegenteil. Im heutigen Evangelium lehrt uns Jesus, dass wir zu seinem Vater wie zu unserem eigenen Vater kommen sollen. Auch wenn wir unsere eigenen Sünden bekennen, sollten wir vertrauensvoll und in kindlicher Liebe zu ihm kommen. Er möchte, dass wir zu ihm kommen, und er will jedem von uns das geben, worum wir bitten, einschließlich sowohl der Vergebung unserer Sünden als auch der Dinge, die wir jeden Tag brauchen.

2. Herr, vergib ihnen. Jesus lehrt uns, anderen zu vergeben, besonders jenen, die uns etwas angetan haben. Das kann uns oftmals sehr schwer fallen, denn das betrifft nicht nur unser Verhältnis zu Freunden und Verwandten, sondern auch zu Menschen, die uns tatsächlich feindlich gegenüberstehen und uns schaden wollen. So ist es sicherlich nicht leicht, jenem Kollegen zu vergeben, der hinter meinem Rücken schlecht über mich spricht, um seine eigene Position in der Firma zu verbessern. Auch dem Dieb zu vergeben, der mein Auto gestohlen hat, oder dem Terroristen, durch den ein geliebter Mensch ums Leben gekommen ist, ist sehr sehr schwierig. Aber genau das ist es, was Christus uns lehrt zu tun. Er selbst ist uns das große Vorbild dabei. Er starb für alle Menschen, auch für jene, die ihn kreuzigten.

3. Dein Reich komme! Gott lehrt uns, wie man sich mit ihm und mit unserem Nächsten versöhnt. Wenn wir anderen von Herzen vergeben, dann können wir mit großem Vertrauen auf Gottes Gnade zur Beichte gehen. Denn wenn wir das tun, dann tragen wir unseren Teil dazu bei, dass das eintritt, worum wir im Vaterunser beten: „Dein Reich komme, dein Wille geschehe.” Gottes Reich ist dann bereits in unseren Herzen, wenn er dort durch seine heiligende Gnade wohnt. Diese Gnade empfangen wir das erste Mal in der Taufe, sie wird durch das Sakrament der Buße erneuert und gestärkt durch jeden Empfang der Eucharistie. Durch Gottes Gnade werden wir von Vergebung erfüllt, die wir dann selbst weitergeben können, um zu vergeben und zu lieben. Gibt es eine bessere Zeit als die Fastenzeit, um in diesen Austausch von Vergebung Erfahren, Vergeben und Liebe einzutreten?

Gespräch mit Christus:  Herr und Gott, danke für das Vertrauen, das du in mich setzt, indem du mich lehrst, dich „Vater” zu nennen. Hilf mir, mehr zu vergeben und in Demut meine Schwächen und Sünden zu erkennen. Stärke mich mit deiner Gnade, so dass ich deinen Willen tue und dass dein Reich in meinem und den Herzen aller Menschen um mich herum Wirklichkeit werde.

Vorsatz:   Ich werde heute jemandem mit Worten und Taten entgegenkommen, von dem ich weiß, dass ich ihm vergeben sollte. Ich werde mir konkret überlegen, wann ich das nächste Mal zur Beichte gehen werde.

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