Tägliche Meditationen
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Samstag,
25. April 2009

Den Herrn wirken lassen

Samstag der zweiten Woche in der Osterzeit
Hl. Markus, Evangelist

P. John Doyle LC

Mk 16,15-20
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden. Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.

Einführendes Gebet:   Herr, diese Zeit des Gebets soll jetzt Vorrang vor allen übrigen Sorgen haben. Heilige Maria, du bist bei den Aposteln geblieben, als Jesus in den Himmel aufgefahren war; hilf mir, meinen Verstand und mein Herz zu ihm zu erheben.

Bitte:  Herr, hilf mir, ein Apostel deines Reiches zu werden.

1. Gottes paradoxer Erlösungsplan. Jesus fährt in den Himmel auf, aber zuvor übergibt er seinen Jüngern einen Auftrag. Er vertraut ihnen die Aufgabe an, seine Kirche aufzubauen. Vielleicht haben wir uns schon so sehr an die Erzählung gewöhnt, dass sie uns nicht mehr erstaunt ‐ aber sie ist wirklich unglaublich. Die Apostel waren jene Männer, die vor wenigen Wochen Christus verlassen hatten und sich selbst vor Angst in einen Raum eingeschlossen hatten. Menschlich gesprochen müsste man sagen, dass ihre Sendung zum Scheitern verurteilt war ‐ doch die Kirche besteht nun schon seit zweitausend Jahren! Auch ich bin von Christus gerufen, meinen Glauben zu verbreiten, und wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass ich für diese Aufgabe nicht geeignet bin, dann muss ich mich daran erinnern, dass der Herr mir zur Seite steht, dass er zur Rechten des Vaters sitzt und alles lenkt.

2. Zeichen der Vorsehung Gottes. Durch alle Zeiten der Geschichte hindurch hat unser Herr Zeichen seiner Macht gezeigt, die er in seiner Kirche wirkt, um unseren Glauben zu stärken. Außerordentliche Wunder haben schon immer die Verkündigung der Frohen Botschaft bis in unsere Zeit hinein begleitet. Es werden immer noch Dämonen ausgetrieben und viele Kranke werden auf unerklärliche Weise geheilt. Das größte aller Wunder aber ist das Wunder der immerwährenden Gegenwart Christi in der Eucharistie und die Bekehrung der Herzen, die sich im Sakrament der Versöhnung ereignet. Gott ist beständig für sein Volk am Werk. Auch wenn er uns keine erstaunlichen Zeichen gewährt, so lässt er doch unzählige Zeichen seiner Vorsehung auf uns jeden Tag herabregnen.

3. Der Herr am Werk. Der Schlüssel zum Erfolg in der Aufgabe, ein Zeuge für Christus und sein Evangelium zu sein, besteht darin, Gott wirken zu lassen. Wie die ersten Apostel müssen wir unsere Netze dort auswerfen, wo der Herr es befiehlt. So oft schon standen menschlicher Stolz und Ehrgeiz dem Plan Gottes im Weg. Wir müssen nicht irgendwie besondere Menschen zu sein, um für den Herrn arbeiten zu können; wir müssen nur seinen Anweisungen folgen. Was besitzen wir schon, das wir nicht von Gott als Gabe empfangen hätten? Glaube und vertraue ich darauf, dass der Herr schon in mir wirkt? Erkenne ich die Zeichen seiner vorsehenden Liebe in meinem Leben, und danke ich ihm dafür?

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, hilf mir zu verstehen, dass ich durch meine Taufe nicht nur die Wahl, sondern die Pflicht habe, dein Apostel zu sein. Dies ist der Weg, wie ich auf deine so große Liebe, die du mir immer wieder erweist, antworten kann. Bitte wirke weiter in meinem Leben.

Vorsatz:   Vor dem Schlafengehen will ich mir die Zeichen von Gottes Vorsehung in meinem Leben neu ins Bewusstsein rufen und ihm für sie danken.

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