Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
10. Januar 2008

Die Güte selbst kam, um Gutes zu tun

Donnerstag in der Weihnachtszeit

P. Roderick Ermatinger LC

Lk 4,14-22
Jesus kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen. So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs?

Einführendes Gebet:   Mein Himmlischer Vater, du hast mich aus deiner unendlichen Liebe heraus geschaffen. Obwohl ich dich oft nicht so geliebt habe, wie ich es als dein Kind hätte tun sollen, sendest du mir Gaben über Gaben. Du sandtest deinen Sohn, um mich zu erlösen und mich in und durch deinen Sohn eins mit dir zu machen. Du und dein einziger geliebter Sohn sandtet euren Geist der Liebe und Wahrheit, den Heiligen Geist, damit er in meinem Herzen, meinem Verstand und meinem Körper wohne. Öffne mein Herz und meine Augen für alles, was du für mich getan hast und noch für mich tun wirst, damit ich mich dir, deiner Kirche und allen deinen Kindern großzügiger hingebe. Vervollkommne mich im Feuer deiner Liebe, und sende auch mich, wie du deinen einzigen Sohn und deinen Heiligsten Geist gesandt hast, um das Feuer deiner Liebe zu entfachen.

Bitte:  Herr, die Erfahrung deiner radikalen Liebe zu mir und zu allen Menschen möge mein Herz mit immer tieferer Bewunderung zu dir erfüllen.

1. Christus ist ehrfuchtgebietend. Hier sehen wir, wie Christus umherzieht, predigt, heilt, die Schrift auslegt und dadurch die Leute beeindruckt. Jeder, der ihm begegnet, ist von seiner Kraft überwältigt. Auch wir können diesen Teil der Heilsgeschichte lesen, uns hineinfühlen und von ihr überwältigt sein. Wir sollten sogar von ihr überwältigt sein. Wir sollten die Kraft der Gegenwart unseres Herrn spüren, die Schönheit seines Angesichts sehen, seine Worte der Wahrheit bewundern, über seine Kraft, zu heilen, staunen und vor Ehrfurcht verstummen angesichts seiner Fähigkeit, uns von den Ketten der Sünde zu befreien.

2. Ein tiefes inneres Leben. Wir alle haben Momente, vielleicht sogar lange Perioden, des spirituellen und emotionalen Eifers erlebt. Vielleicht glauben wir sogar, dass unser spirituelles Leben und unser Wohlergehen von unserem emotionalen Eifer abhängt. Lassen wir es zu, in unserem spirituellen und inneren Leben nachzulassen, wenn wir keine großen Gefühle empfinden? Christus will, dass wir einen reifen Glauben und ein vernünftiges inneres Leben haben, das auf die ewige Liebe Gottes gegründet ist und nicht auf flüchtige Momente besonderer Gefühle. Hilf mir, Herr, auch dann zu beten, wenn mir die Kraft dazu fehlt. Manchmal genügt es schon, deinen Namen auszusprechen, der für sich allein schon das heiligste Gebet ist ‐ „Jesus!”

3. Führe mich zu größerer Heiligkeit. Die Leute fangen an, Christi Macht in Frage zu stellen, weil er der Sohn Josefs des Schreiners ist. Samen des Zweifels haben in ihren Herzen aus Stein Wurzeln geschlagen, und sie beginnen, unseren Herrn und seine Lehren abzulehnen. Manchmal passiert es uns, dass wir die Lehren unseres Herrn ablehnen, weil wir meinen, dass sie nicht aktzeptabel sind. Warum sollte ich jemandem, der mich verletzt, sieben Mal am Tag vergeben? Warum nicht nur sechs Mal? Christus will uns immer zu einem höheren Grad an Heiligkeit führen. Wir müssen mehr auf ihn und weniger auf uns selbst vertrauen.

Gespräch mit Christus:  Hilf mir, das Gebet und das innere Gespräch mit dir, der du der König unserer Herzen bist, als Schatz zu bewahren. Dein Reich ist nicht von dieser Welt. In dieser Welt ist dein Reich in den Herzen von Männern und Frauen. Sei der König über mein Herz!

Vorsatz:   Heute werde ich mich um den Geist der inneren Stille bemühen. Mein ganzes Leben lang will ich von nun an in einem vertrauten Gespräch mit Christus sein, damit der Heilige Geist sich frei in meinem Herzen bewegen kann.

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