Tägliche Meditationen
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Montag,
18. Mai 2020

Zeugnis ablegen von der Wahrheit

Montag der sechsten Woche der Osterzeit
Hl. Johannes I., Papst, Märtyrer

Annika Bauer

Joh 15,26-16,4a
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen. Und auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid. Das habe ich euch gesagt, damit ihr keinen Anstoß nehmt. Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen, ja es kommt die Stunde, in der jeder, der euch tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten. Das werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben. Ich habe es euch gesagt, damit ihr, wenn deren Stunde kommt, euch an meine Worte erinnert.

Einführendes Gebet: Jesus, dein Wort ist lebendig, und du willst heute zu mir sprechen. Ich will jetzt innerlich ganz still werden und mich auf die vertraute Begegnung mit dir vorbereiten. Wenn ich das Evangelium erneut lese, dann mit dem Bewusstsein, dass es ganz persönlich für mich bestimmt ist. Ich will vor dir mein Herz öffnen und sagen: Hier bin ich, Herr. Du darfst mein Leben verwandeln.

Bitte: Zeige du mir, was Wahrheit bedeutet. Zeige mir die Wahrheit über dich, über andere und über mich.

1. Die Wahrheit. Wir leben in einer Zeit, in der gesagt wird, dass jeder seine eigene Wahrheit besitzt. Für den modernen Menschen ist es schwer zu verstehen, dass es nur eine Wahrheit gibt, die uns in Jesus offenbart wurde, und er stößt sich daran. Der Herr aber ist die Wahrheit: Er. Und auch der Heilige Geist wird, wenn er von Jesus "Geist der Wahrheit" genannt wird, mit der Wahrheit in Verbindung gebracht. Wenn wir nach der Wahrheit suchen wollen, müssen wir uns vom Heiligen Geist führen lassen und die Wahrheit in Ihm suchen.

2. Irren beim Suchen nach der Wahrheit. Jeder Mensch hat in sich das Bedürfnis, wahrhaftig zu leben. Der Katechismus unterstreicht sogar, wie wichtig es ist, dem zu folgen, was wir für richtig halten. Doch die Vorstellungen von dem, was Wahrheit ist und wie wir nach ihr suchen sollen, sind unterschiedlich. Es kann sogar dazu führen, dass, wie Jesus uns heute sagt, jeder, der einen Jünger tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu erweisen. Und wahrscheinlich steckt dahinter noch nicht einmal Bosheit, sondern ein falsches Konzept von Wahrheit.

3. Gott Vater und Jesus erkennen; und so Zeugnis ablegen. Die Erkenntnis der Wahrheit und die Liebe gehören zusammen. Ich kann jemanden mehr lieben, wenn ich ihn wahrhaft kenne. Vor allem wenn es sich dabei um Gott handelt, denn er ist die Liebe und er zeigt mir, was Liebe bedeutet. Eine Weise, Gott immer mehr zu erkennen und ihn in mein Leben eintreten zu lassen, besteht darin, auf die Eingebungen des Heiligen Geistes zu hören, die uns dazu bewegen, in der Liebe zu leben und so über Gott Zeugnis abzulegen. Wenn Liebe meine Motivation ist, werden meine Absichten immer tiefer gereinigt und auf Seine Wahrheit ausgerichtet.

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist die Wahrheit, und allein in dir kann ich sie finden. Oft fällt es mir schwer, meine eigene Meinung loszulassen und dir zu vertrauen. Mein Stolz und meine Unsicherheit hindern mich daran, mich deiner Wahrheit zu öffnen. Lass mich erkennen, wo ich mehr nach mir als nach dir suche. Hilf mir, dass meine Motivation immer mehr die Liebe ist.

Vorsatz: Ich will heute dadurch Zeugnis von Gottes Liebe ablegen, dass ich aufmerksam auf die Inspirationen des Heiligen Geistes achte und diesen folge.

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