Tägliche Meditationen
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Dienstag,
14. November 2006

Gerufen zum Dienen

Dienstag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Paul Campbell LC

Lk 17,7-10
Jesus sagte zu den Aposteln: „Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken. Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.”

Einführendes Gebet:   Herr, ich danke dir für diese Zeit. Hilf mir, sie gut zu nutzen. Ich lege vor dich die Nöte meiner Familie und meiner Freunde. Wir brauchen deine Gnade in unserem Leben. Ich glaube an dich und an deine Vorsehung. Du gibst mir alles, was ich brauche. Hilf mir, im Vertrauen zu wachsen. Hilf mir, deine Gegenwart in meinem Leben zu erkennen. Du, Herr, führst mich in den Himmel.

Bitte:  Herr, hilf mir, andere über mich zu stellen.

1.   Die Haltung des Dienens.   Ich bin sicher, dass wir alle schon einen schweren Arbeitstag hatten. Wir sind heimgekommen und haben uns erschöpft in einen Sessel gesetzt. Wir wollen bedient werden. Wir wollen, dass andere sich um uns kümmern. Es ist leicht, an die eigenen Nöte zu denken. Es ist nicht leicht, an die anderen zu denken, wenn eigene Interessen uns beherrschen. Wenn dann noch Schmerz, Stress oder Müdigkeit hinzukommen, verlangt es schon Heroismus, zu dienen. Aber genau hier liegt unser Glück. Wenn wir uns nur um uns selbst kümmern, sind wir nicht glücklich. Gerade in den Momenten der Selbstvergessenheit und des Dienens erlangen wir wahres Glück und wahren Frieden.

2.   Den Stolz bekämpfen.   Das erste Hindernis ist der Stolz. Wir meinen, dass wir besser als die anderen sind und dass die anderen uns dienen sollen. Wir benehmen uns wie das kleine Kind, das ständig umsorgt sein will. Unsere Gesellschaft verstärkt diese Selbstsucht noch durch die riesige Produktion von Konsumgütern.

3.   Das Beispiel Christi.   Wir werden stark, wenn wir Christus betrachten. Wann hat er sich jemals um sich selbst gekümmert? Wann hat er etwas für sich gekauft? Er hat seine Nöte nie über die anderer gestellt, obwohl er auch ganz Mensch war. Er war ein vollkommener Mensch und er zeigt uns, wie man ein echt menschliches Leben führt. Er hat sich nie beklagt, dass er etwas im Leben verpasst oder seine Jugend vergeudet, indem er anderen dient.

Gespräch mit Christus:  Herr, hilf mir, mehr Zeit dafür zu verwenden, über dich nachzudenken, statt über mich selbst. Ich mache mir um zu viele Dinge Sorgen. Erinnere mich daran, dass du Gott bist und dass ich nichts als dein nutzloser Knecht bin. Ich möchte dir heute dienen. Ich möchte, dass du über alles, was ich heute für dich tun werde, glücklich bist. Hilf mir, andere über mich zu stellen.

Vorsatz:   Ich will heute jemandem einen Dienst erweisen.

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