Tägliche Meditationen
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Samstag,
12. Dezember 2020

Gottes Treue

Samstag der zweiten Woche im Advent
Unsere Liebe Frau von Guadalupe (Patronin des amerikanischen Kontinents)

Felix Honekamp

Mt 17,9a.10-13
Während Jesus und seine Jünger den Berg hinabstiegen, fragten ihn die Jünger: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt, und er wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.

Einführendes Gebet: Herr, ich weiß, dass du immer bei mir bist, vor allem im Gebet, wenn ich mich an dich wende, oder wenn ich versuche, dich besser zu verstehen. Ich glaube, dass du mein Leben mit Güte und Barmherzigkeit siehst, und manchmal mit Mitleid. Ich hoffe, dass ich jeden Tag lerne, mehr auf deine Stimme zu hören, um dir nachzufolgen. Ich liebe dich, lehre mich, dich zu lieben, wie du mich liebst.

Bitte: Mein Herr und Gott, du zeigst mir zu so vielen Gelegenheiten deine Treue. Lass mich nie vergessen, wie treu du bist, im Großen wie im Kleinen. Und hilf mir, deiner Treue nachzueifern.

1. Treue im Kleinen. Elija muss vor dem Messias kommen – das wissen die Schriftgelehrten und das wissen auch viele Juden. Das ist es, was die Schriften die Juden gelehrt haben ... und das ist es, woran sich auch Gott hält. Hätte er das tun müssen? Hätte er nicht auch ohne Elija oder Johannes den Menschensohn senden können? Doch, hätte er! Aber warum sollte er das tun? Er hält sich an das, was er selbst sagt (auch wenn wir das manchmal anders interpretiert hätten). Auch er ist im Kleinen treu. Gott ist in jeder Situation vertrauenswürdig – und ich kann mich fragen: Vertraue ich ihm? Dass alles gut wird? Dass auch mir die Dinge, unter denen ich leide, zum Guten gereichen?

2. Treue im Großen. Der Messias wird das Volk Israel erlösen ... und mit ihm alle Menschen. Auch daran haben die Juden geglaubt, auch hier ist er treu. Aber auch hier "funktioniert" Befreiung anders, als sich das die Juden gedacht haben und als ich mir das oft wünsche. Es ist eben nicht die Freiheit von menschlichen Leiden in diesem Leben; es ist nicht die Befreiung von Unterdrückung durch die Römer (oder im übertragenen Sinne von heutigen alltäglichen Belastungen). Es ist die Befreiung von der Last der Sünde. Diese Erlösung ist viel größer ... und viel kostspieliger.

3. Ausblick. Warum wagt die Kirche mit diesem Evangelium in der Adventszeit einen Ausblick auf das Leiden Jesu? Vielleicht damit wir erkennen, dass die Geburt Jesu, die Freude über die Menschwerdung Gottes, mit seinem Leiden eng verbunden ist? Vielleicht, damit ich lerne, dass Befreiung von Schuld nicht umsonst zu haben ist? Jesu Geburt und die Vorbereitung darauf ist eine Zeit der Freude. Aber sie wäre unvollständig ohne das Leiden. Jesus hat mich erlöst, und ich darf mich darüber freuen ... sollte aber nicht vergessen, was er dafür getan hat.

Gespräch mit Christus: Mein Jesus, dein ganzes Leben, deine Geburt, dein Wirken auf der Erde, dein Leiden, dein Tod und deine Auferstehung, das alles ist ein Beweis deiner Treue zu uns Menschen. Du willst, dass ich frei bin von Sünde, frei von weltlichen Ketten. Darum hast du das alles gemacht – auch für mich. Ich dagegen bin dir oft untreu, zweifle an dir und suche meinen eigenen Weg. Aber ich gebe mir Mühe, und mit deiner Gnade kann ich treuer werden. Lass mich darum auch in den Momenten nicht los, in denen ich mich von dir entferne.

Vorsatz: Wie sieht es mit meiner Treue zu Jesus aus? Welchen Aspekt meines Lebens möchte ich am liebsten vor ihm verheimlichen? Kann ich Jesus mit vollem Ernst mein Leben, also meinen Geist, meine Seele, meinen Körper, mein Herz, meinen Verstand und meinen Willen übergeben?

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