Tägliche Meditationen
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Montag,
14. Mai 2018

Damit ihr in mir Frieden habt

Montag der siebten Osterwoche
Hl. Christian, Märtyrer
Hl. Paschalis I. Papst
Hl. Pachomius d. Ä. Mönchsvater

Johanna von Siemens, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 16,29-33
In jener Zeit sagten die Jünger zu Jesus: Jetzt redest du offen und sprichst nicht mehr in Gleichnissen. Jetzt wissen wir, dass du alles weißt und von niemand gefragt zu werden brauchst. Darum glauben wir, dass du von Gott gekommen bist. Jesus erwiderte ihnen: Glaubt ihr jetzt? Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der ihr versprengt werdet, jeder in sein Haus, und mich werdet ihr allein lassen. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.

Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube, dass du von Gott gekommen bist. Ich danke dir, dass du zu mir sprichst, und mich nicht im Dunkeln gelassen hast, und ich bitte dich, sende mir jetzt deinen Heiligen Geist, damit er mein Herz und meine Augen öffnet und ich erkennen kann, was du mir heute sagen möchtest.

Bitte: Herr, schenke mir deinen Frieden!

1. "Jetzt wissen wir". Oft war es für die Jünger nicht leicht zu verstehen, was Jesus ihnen sagen wollte. Er redete manchmal so geheimnisvoll, in Gleichnissen. Und erst langsam, indem sie mit ihm lebten, ihn besser kennenlernten und immer mehr Erfahrungen mit ihm machten, begannen sie, manche Dinge zu verstehen. Vor allem nach der Auferstehung machte alles, was Jesus gesagt hatte, viel mehr Sinn. Auch in unserem Leben begreifen wir oft nicht, was Gott uns sagen möchte. Um ihn besser kennenzulernen und seine Stimme immer klarer in unseren Lebensumständen verstehen zu können, bedarf es einer langen Zeit des vertrauten Umgangs mit ihm, im Gebet und in wahrer Freundschaft. Manchmal schenkt uns der Herr einen besonderen Augenblick der Gnade und des inneren Lichts, in dem plötzlich alles vollkommen klar erscheint und uns Glaube, Hoffnung und Liebe eine unglaubliche Sicherheit geben. Dann können wir auch ausrufen: "Jetzt wissen wir, dass du alles weißt und von niemand gefragt zu werden brauchst. Darum glauben wir, dass du von Gott gekommen bist."

2. "Glaubt ihr jetzt?" Und trotzdem sind diese Augenblicke des Lichts, in denen wir uns so sicher fühlen, meist recht schnell wieder vorbei. Es waren kaum drei Stunden vergangen, als die Jünger, von Angst und Schrecken gepackt, Jesus im Garten Getsemani im Stich ließen und in alle Himmelsrichtungen davonrannten. Ganz langsam kam jeder Einzelne wieder zu Bewusstsein und begann, den Abendmahlssaal aufzusuchen und zur Gemeinschaft zurückzukehren. Und dort waren sie einige Zeit später bereit, dem liebenden Blick des Auferstandenen erneut zu begegnen.

3. "Aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt." Jesus warnt die Jünger nicht, um sie anzuklagen oder auszuschimpfen. Sondern er zeigt ihnen, wie sehr er sie versteht, und dass sie keine Angst vor ihrer eigenen Schwäche noch vor den Schwierigkeiten und Bedrängnissen der Welt haben müssen. "Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt." Er möchte uns seinen Frieden schenken, und diesen Frieden empfangen wir vor allem, wenn wir wieder zurück in den Schoß der Gemeinde kommen, wenn wir uns von ihm anblicken lassen, und die Hoffnung nicht aufgeben, dass Jesus die Welt schon besiegt hat, und wir eines Tages mit ihm an diesem Sieg teilhaben werden.

Gespräch mit Christus: Geliebter Jesus, du lässt mich nie allein, so wie dein Vater dich nie verlässt. Nur ich bin es, der manchmal davonläuft, weil ich nicht auf dich blicke, sondern mich von meiner Angst, Langeweile, Hochmut oder sonst einer Leidenschaft besiegen lasse. Hilf mir, immer wieder in deine Gegenwart zurückzukehren, um deinem liebenden Blick zu begegnen, der mir erneut Kraft und Mut schenkt und mich die Welt mit dir besiegen lässt.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte versuchen, tief in mein Herz zu blicken, um zu sehen, wo ich nicht im Frieden bin, und gemeinsam mit Jesus in absoluter Ehrlichkeit die Ursachen dafür suchen. Dann kann ich alles vor seinen barmherzigen Blick legen, und mit ihm besprechen, wie er die Situation sieht.

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