Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
15. Mai 2019

Mit den Werken glauben

Mittwoch der vierten Woche der Osterzeit
Hl. Sophia von Rom, Märtyrin

Br. Valentin Schmidts LC

Joh 12,44-50
In jener Zeit rief Jesus aus: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat, und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Letzten Tag. Denn was ich gesagt habe, habe ich nicht aus mir selbst, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.

Einführendes Gebet: Ich hoffe auf dich, mein Gott. Dein Wort ist Wahrheit und nichts in der Welt kann jemals etwas daran ändern. Ich aber bin oft versucht, inmitten meiner kleinen Schwierigkeiten zu verzweifeln. Hilf mir, auf dich zu vertrauen und so mutig alle Herausforderungen anzunehmen.

Bitte: Gewähre mir bitte die Gnade, Herr, meinen Glauben an dich nicht nur mit Worten, sondern auch mit Werken zu bekennen.

1. "Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist." Für die Menschen zur Zeit Jesu war es vielleicht schwerer zu glauben, dass er, ein Mensch, Gott ist. Wir haben damit heute wohl weniger Probleme – theoretisch. Das zu glauben, erfordert aber auch, jedes einzelne seiner Worte für wahr zu halten! Wie oft geschieht es allerdings, dass ich eine seiner Lehren einfach noch nicht annehmen oder nicht voll in mein Leben integrieren kann – wegen einer negativen Erfahrung, wegen der Ereignisse der Geschichte, wegen verschiedener Argumente... Wer aber an Jesu Worten zweifelt, spürt sofort, wie seine Hoffnung schwindet und er am Ende auch die Freude verliert. Diese Erfahrung von Finsternis kann mich auch zum Licht zurückführen! Christus ist das Licht, das in meine Finsternis kam, also will ich glauben! Nur er gibt unerschütterliche Hoffnung.

2. "Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt..." Es kann jedoch auch sein, dass ich an Jesu Worten gar nicht zweifle, sie aber dennoch nicht in meinem Alltag befolge. Wieso? Vielleicht, weil mein Herz zu sehr an den Dingen dieser Welt hängt oder an meinem Ego. Und so glaube ich am Ende doch nicht – zumindest in meinen Taten. Und, wie Jesus sagt, habe ich dann schon meinen Richter und muss mich erst einmal bekehren.

3. "Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist." Womöglich halte ich dieses Evangelium für sehr hart. Allerdings spricht Jesus eine recht deutliche Warnung aus; aber er tut es, weil er es gut mit mir meint. Der Auftrag, den der Vater ihm bei der Menschwerdung mitgegeben hat, lautet nämlich, den Menschen das ewige Leben zu bringen. Diese seine unendliche Güte hat vielleicht die Macht, mich zu einem Schritt des Glaubens zu bewegen, der mir bisher unmöglich erschien.

Gespräch mit Christus: Jesus, die Welt von heute weiß so wenig von dir. Vielerorts schwindet der Glaube und einige von denen, die Mittler deiner Liebe sein sollten, tragen durch ihr Fehlverhalten dazu bei. Wie wichtig ist es da, dass ich einen festen Glauben an dich habe und ihn gerade da bekenne, wo es mir schwerfällt. So kann ich dich glaubhaft vor der Welt bezeugen.

Vorsatz: Heute könnte ich eine der allmorgendlichen Predigten des Papstes lesen. An dem von ihm angesprochenen Punkt, in dem ich in meinem Verhalten nicht dem Glauben entspreche, will ich mir vornehmen, besonders zu arbeiten.

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