Tägliche Meditationen
X

Mittwoch,
9. Juli 2008

Beim Namen gerufen

Mittwoch der vierzehnten Woche im Jahreskreis

P. Edward McIlmail LC

Mt 10,1-7
Dann rief Jesus seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat.

Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.

Einführendes Gebet:   Herr, du hast so viel für mich getan. Ich möchte jetzt die Gelegenheit nutzen, Zeit mit dir zu verbringen und dir zuzuhören. Ich weiß, dass du mir immer nahe bist und mich hältst. Hilf, dass ich deine Stimme höre und deinen Anregungen folge, meine Mitmenschen zu lieben.

Bitte:  Herr, gib mir den Mut alles auszuführen, was du mir aufträgst, was immer es sei.

1. Stellvertreter Christi sein. Jesus erwählte seine Jünger und ermächtigte sie, sein Werk fortzuführen. Der Herr macht einfache Menschen zu seinen Mitarbeitern und beweist damit ein wunderbares Vertrauen in sie. Noch immer überträgt Christus seine Autorität auf besondere Weise durch die Kirche. In der Gemeinschaft mit ihm können Papst und Bischöfe den Glauben authentisch verkünden. Ebenso ruft der Herr auch jeden von uns auf, ihm bei seinem Auftrag zu helfen. Sehe ich mein Leben als Auftrag an? Als Teil von Christi Heilsplan für die Welt?

2. Versagen ausgeschlossen? Christus beruft seine Jünger nicht als Masse. Vielmehr ruft er jeden bei seinem Namen; im Evangelium wird daher jeder Jünger einzeln aufgezählt. Von Christus gerufen zu werden garantiert aber nicht unser Heil. Im Evangelium fehlt es nicht an Hinweisen auf den Verrat des Judas. Das sollte uns helfen, uns vor Anmaßung zu hüten. Wir glauben vielleicht, „Ich gehe doch Sonntags zur Messe, ich bin gerettet”, oder „Ich bin doch kein schlechter Mensch, meine Rettung ist mir sicher”. Aber der Verrat des Judas zeigt, dass niemand sicher ist vor dem Versagen. Denke ich manchmal, dass ich nicht versagen kann? Wie wirkt sich Christi Anspruch an mich auf mein tägliches Leben aus?

3. Wo die Liebe beginnt. Jesus Abschiedswort an seine Apostel lautet: „Darum ... macht alle Menschen zu meinen Jüngern” (Mt 28,19). Zunächst allerdings fordert er die Apostel auf, sich in ihrer nächsten Umgebung zu betätigen: bei ihren Landsleuten. Bevor wir losziehen, die Welt zu verändern, sollten wir uns unseren Nächsten zuwenden, unserer Familie und unseren Lieben. Gott stellt uns an einen bestimmten Platz, in eine bestimmte Familie, damit wir ihnen zumHeil verhelfen. Das kann eine schwierige Aufgabe sein, denn gut zu denen zu sein, die wir ständig sehen, stellt die Nächstenliebe auf eine harte Probe. Vertrautheit kann Verachtung hervorbringen. Wenn wir die lieben können, mit denen wir zusammenleben, wird es relativ einfach sein, jeden anderen zu lieben. Wie lebe ich die Nächstenliebe zu Hause? Wie könnte ich sie besser leben?

Gespräch mit Christus:  Herr, du weißt, dass Familienmitglieder äußerst anstrengend sein können. Schließlich haben deine eigenen Verwandten dich ja für verrückt erklärt (vgl. Mk 3,21). Ich darf nicht vergessen, dass andere mich wahrscheinlich auch für einen schwierigen Menschen halten. Wir kennen ja alle unsere gegenseitigen Fehler sehr gut. Hilf mir, in anderen das Gute zu sehen und sie zu ermutigen. Lass mich zu Hause dein Apostel der Liebe sein.

Vorsatz:   Ich will heute einem Familienmitglied etwas besonders Gutes tun.

Archiv

Tägliche Meditationen