Tägliche Meditationen
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Dienstag,
8. Juli 2008

Ein mitleidiges Herz

Dienstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis

P. Edward McIlmail LC

Mt 9,32-38
Als sie gegangen waren, brachte man zu Jesus einen Stummen, der von einem Dämon besessen war. Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie geschehen. Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.

Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

Einführendes Gebet:   Herr, es ist gut, dass ich hier bei dir bin. Deine Gegenwart macht mein Leben lebenswert. Du bist die Quelle der Hoffnung und das Vorbild der Nächstenliebe, das mich leitet. Lass mich dieses Gebet mit der gleichen Intensität sprechen, die du bei deinem Auftrag gezeigt hast.

Bitte:  Guter Jesus, erfülle mein Herz mit Mitleid für andere.

1. Dickes Fell. Jesus erstaunt seine Zuhörer mit seinen Wundern und Lehren. Seinesgleichen hatte Israel in der Tat noch nie gesehen. Aber nicht jeder war positiv beeindruckt. Die Pharisäer unterstellten ihm die allerschlechtesten Motive. Aber das konnte unseren Herrn nicht aufhalten. Unbeirrt setzte er sein Werk fort: Predigen, lehren, heilen. Er schien ein dickes Fell zu haben; Beschimpfungen prallten von ihm ab. Ist das bei mir auch so? Teile ich unerschrocken Gottes Wort mit anderen? Helfe ich freimütig, wo ich gebraucht werde, wie etwa in der Gemeinde oder der Familie? Jesus hat keine Angst davor, „was die anderen denken”. Er will, dass auch wir mutig unseren Glauben bekennen. „Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen” (Mt 10,32). Bleibe ich dabei, Gutes zu tun, auch wenn andere schlecht über mich reden?

2. Er spürte ihren Schmerz. Der Herr hat Mitleid mit verwirrten Seelen. Wo die Schwachheit groß ist, hilft er mit seiner Stärke. Wo viele Wunden sind, herrscht seine heilende Kraft. Keiner, der sich hoffnungsvoll an ihn wendet, wird enttäuscht. Christi Herz dürstet nach Seelen, und er ist bereit, uns da abzuholen, wo wir sind. Im Gegenzug erwartet er von uns, dass auch wir Sorge tragen für unsere Mitmenschen. Zeige ich Mitleid mit denen, die in ihrem persönlichem oder geistlichem Leben Schwierigkeiten haben?

3. Lebenslange Schwerstarbeit. Christus tritt als Hohepriester für die Menschheit bei seinem himmlischen Vater ein. Als wahrer Gott und wahrer Mensch überbrückt Christus den Abstand zwichen Mensch und Gott. Und bis auf den heutigen Tag lässt er sein Priestertum durch Menschen ausüben. So wichtig ist die Rolle der Priester, dass die Kirche ohne sie undenkbar wäre. „Die Gemeinde, die zur Feier der Eucharistie zusammenkommt, benötigt unbedingt einen geweihten Priester, der ihr vorsteht”, schreibt Johannes Paul II. in Ecclesia de Eucharistia, Nr. 29. Das Priestertum ist Ausdruck der Liebe Christi zu uns, und das priesterliche Leben ist eine wunderbare Möglichkeit, der Kirche zu dienen. Außerdem hängen viele Seelen von der Treue jedes einzelnen Priesters ab; deshalb gehen Berufungen jeden an. Wäre ich bereit, eine Berufung in meiner Familie zu unterstützen? Wenn ich gerufen würde, wäre ich bereit, als Priester zu dienen?

Gespräch mit Christus:  Herr, hilf mir, in allen Menschen nur das Beste zu sehen. Hilf mir zu erkennen, dass du dein Blut für jeden von uns am Kreuz vergossen hast. Hilf mir, in einer verwirrten Seele den hilfesuchenden Menschen zu erkennen. Lass mich deinWirken durch Priester und Bischöfe stets dankbar würdigen.

Vorsatz:   Ich will ein Gesätz des Rosenkranzes aufopfern für mehr priesterliche Berufungen.

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