Tägliche Meditationen
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Sonntag,
9. November 2008

Lebendige Tempel

Zweiunddreißigster Sonntag im Jahreskreis
Weihetag der Lateranbasilika in Rom

P. Daniel Pajerski LC

Joh 2,13-22
Das Paschafest der Juden war nahe, und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus, dazu die Schafe und Rinder; das Geld der Wechsler schüttete er aus, und ihre Tische stieß er um. Zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! Seine Jünger erinnerten sich an das Wort der Schrift: Der Eifer für dein Haus verzehrt mich. Da stellten ihn die Juden zur Rede: Welches Zeichen lässt du uns sehen als Beweis, dass du dies tun darfst? Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut, und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? Er aber meinte den Tempel seines Leibes. Als er von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.

Einführendes Gebet:   Himmlischer Vater, ich glaube, dass du mich geschaffen hast und dass du mich an deinem Leben durch das Geschenk des Heiligen Geistes teilnehmen lässt. Ich möchte ein lebendiges Zeichen deiner Güte sein, indem ich deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, nachahme.

Bitte:  Herr, hilf mir, dass ich dir mein Herz öffne, und gib mir die Kraft, heute alles zu unterlassen, was mich von dir trennt.

1. Prioritäten. Welche Bedeutung räumen wir der Verehrung Gottes in unserem täglichen Leben ein? Ist der Tag so arbeitsreich, dass wir nicht viel Zeit für ihn zu haben scheinen? Heute erinnert uns Jesus daran, dass in unserem Leben der erste Platz Gott gebührt. Wenn wir dem persönlichen Vorankommen mehr Bedeutung einräumen als unserem Verhältnis zu Gott, dann müssen wir unsere Prioritäten ändern. Jesus zeigt uns bei seinem Auftritt im Tempel, wie tief seine Liebe zum Vater ist und wie ernst er die Verherrlichung des Vaters nimmt.

2. Ein Zeichen vom Himmel. Manchmal zeigte Gott seine Gegenwart dem auserwählten Volk auf spektakuläre Weise ‐ zum Beispiel, als er das Rote Meer teilte, um den Israeliten zu ermöglichen, den Ägyptern zu entkommen. Im heutigen Evangelium teilt Jesus dem Volk mit, dass das bedeutendste Zeichen der Gegenwart Gottes seine Auferstehung von den Toten sein wird. Ewiges Leben und ewige Freude verheißt Jesus denen, die ihn lieben und ihm treu bleiben.

3. Du bist uns nahe. „Er aber meinte den Tempel seines Leibes”. Als Christen glauben wir, dass uns die Taufe zu Söhnen und Töchtern Gottes und zu Brüdern und Schwestern von Christus macht. Wir werden auch zu lebendigen Tempeln des Heiligen Geistes. Welch einen großen Schatz besitzen wir durch die Gnade! Wie bei jedem wertvollen Besitz sollten wir dieses Geschenk pfleglich behandeln. Durch unsere gütige Haltung, unsere ermutigenden Worte und unser großzügiges Handeln bereiten wir dem Heiligen Geist eine würdige Wohnung.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, durch Wort und Tat zeigst du mir den Weg, der zum Himmel führt. Mit dir an meiner Seite, dessen bin ich mir sicher, werde ich niemals straucheln. Bleibe immer bei mir.

Vorsatz:   Ich will heute fünf Minuten in der Bibel lesen.

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