Tägliche Meditationen
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Samstag,
8. November 2008

Die kleinen Dinge mit Leib und Seele tun

Samstag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. John Bullock LC

Lk 16,9-15
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es mit euch zu Ende geht. Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen. Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben? Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.

Das alles hörten auch die Pharisäer, die sehr am Geld hingen, und sie lachten über ihn. Da sagte er zu ihnen: Ihr redet den Leuten ein, dass ihr gerecht seid; aber Gott kennt euer Herz. Denn was die Menschen für großartig halten, das ist in den Augen Gottes ein Gräuel.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich danke dir für deine immerwährende Liebe. Deine Gegenwart, dein Verständnis, dein Verzeihen und dein Frieden haben mich so oft getragen. Ich möchte auf eine so zuverlässige und großzügige Liebe mit aller Großzügigkeit antworten, deren ich fähig bin. Ich weiß, dass ich nicht viel anzubieten habe, aber das Wenige, das ich habe, gebe ich dir gern.

Bitte:  Herr Jesus, ich will dir meine Liebe zeigen, indem ich meine täglichen Pflichten aus Liebe erfülle.

1. Stelle deine Gaben in den Dienst deines Nächsten. „Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben?” Letztlich gehört das, was wir besitzen, nicht uns; es gehört Gott. Es ist uns nur anvertraut, um damit anderen Gutes zu tun. Die Kirche erkennt zwar das Recht auf Privateigentum an, aber das widerspricht keineswegs der moralischen Verpflichtung, unseren Brüdern und Schwestern zu dienen. Die Auffassung, dass die weltlichen Güter in erster Linie zum Wohle aller da sind, enttspricht dem bekannten Prinzip der Universellen Bestimmung der Güter. Natürlich sind wir in erster Linie unserer Familie verpflichtet, aber wir müssen auch ernsthaft bereit sein, anderen zu helfen.

2. Zuverlässigkeit im Kleinen. „Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen.” Diese Worte enthüllen eine tiefe psychologische Wahrheit: Unser Gewissen wird von den unzähligen Entscheidungen, die wir täglich treffen, gestärkt oder geschwächt. Zuverlässigkeit, vor allem in kleinen Dingen, erfordert daher echtes Heldentum. Sie bereichert unser spirituelles und menschliches Leben und gibt damit insbesondere Gott Anlass zu großer Freude. „Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn” (Mt 25,21). Wenn du Gr0ßes für Gott tun willst, dann widme dich zuerst den Details.

3. Wo dein Herz ist, da ist auch dein Schatz. „Kein Sklave kann zwei Herren dienen. Er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten”. Nur eine Sache kann den ersten Platz in unserem Herzen einnehmen. Was immer es ist, es wird alles andere verdrängen. Wenn Geld unser Herr und Meister ist, dann wird alles andere hinter ihm zurücktreten: Familie, Glaube, Freunde...alles. Doch die subtilste Form des Götzendienstes ist die Selbstliebe. Es ist ganz leicht, sich selbst zum Maß aller Dinge zu machen: Meine Vorlieben, meine Bequemlichkeit, meine Ideen, meine Freizeit. Wenn wir herausfinden wollen, woran unser Herz am meisten hängt, müssen wir uns nur unsere Wunschträume vor Augen führen. Woran denken wir am häufigsten, wenn wir Zeit zur freien Verfügung haben? Dort ist unser Herz. Kommt Gott in unseren Wunschträumen vor? Ist er im Zentrum unseres Herzens?

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, bitte erobere mein Herz. Ich werde so leicht abgelenkt von so vielen Dingen. Hilf mir zu begreifen, dass die Dinge und Menschen um mich herum dazu da sind, mir zu helfen, dich zu erreichen, und dass ich dazu da bin, auch ihnen zu helfen, das Himmelreich zu gewinnen. Lass mich so mit ihnen umgehen, wie du es von mir erwartest. Hilf mir, dich in den täglichen kleinen Dingen sehr zu lieben.

Vorsatz:   Ich werde eine meiner täglichen Pflichten aus Liebe zu Gott so gut wie möglich erfüllen.

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