Tägliche Meditationen
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Dienstag,
20. April 2021

Ich bin das Brot des Lebens

Dienstag der dritten Woche der Osterzeit

Br. Valentin Schmidts LC

Joh 6,30-35
In jener Zeit sagte die Menge zu Jesus: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Einführendes Gebet: Mein Gott, ich liebe dich über alles oder würde dich zumindest gern so sehr lieben. Denn du bist unendlich liebenswert und in dir finde ich die Quelle alles Guten.

Bitte: Herr, gewähre mir eine größere Sehnsucht nach dir, dem Brot, das allen Hunger stillt!

1. Mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Die Israeliten damals kannten die Geschichte vom Manna sehr gut – eines der großen Werke Gottes während der Wanderschaft des Volkes Israel durch die Wüste. Und kürzlich erst hatten sie dem Wunder der Brotvermehrung beigewohnt. Als Jesus dann sagt, der Vater gebe das wahre Brot, versteht man, weshalb sie ihn so begeistert bitten, ihnen immer dieses Brot zu geben – was sie bisher als Brot vom Himmel ansahen, das war ja schon unglaublich, musste jetzt aber im Vergleich dazu unbedeutend wirken! Welche Erwartungen habe ich in meinem Leben? Bin ich mir bewusst, dass sie von dem, was Gott mir geben will, bei Weitem übertroffen werden?

2. Das Brot, das Gott gibt, gibt der Welt das Leben. In der gestrigen Meditation war vom Glauben an Jesus als der Speise die Rede, die für das ewige Leben bleibt. Heute geht Jesus sogar so weit, sich selbst als das Brot des Lebens zu bezeichnen. Jetzt kann man aber fragen: wonach genau habe ich als Mensch denn Hunger, wonach sehnt sich meine Seele? Die Erfahrung zeigt, dass es im Grunde die Liebe ist, die wir am meisten brauchen – zu lieben und geliebt zu werden. Jesus sagt hier also gewissermaßen zu der Menge (und zu mir): Ich weiß, wie sehr du dich nach Liebe sehnst, aber auch, dass du nie satt wirst. Freue dich, denn in mir wirst du unendliche Liebe finden – und durch mich die Fähigkeit, selbst immer mehr zu lieben!

3. Jesu vor Liebe überschäumendes Herz. Wie schön ist es, die Liebe zu betrachten, die Jesus zu solchen Worten veranlasst. Und nicht nur zu diesen Worten, sondern zu zahlreichen Taten, die genau das suchen: unsere Herzen mit seiner unendlichen Liebe zu erfüllen und uns so zum Glück zu führen. Es tut gut, die Seele einen Moment lang im Auskosten dieser Wahrheit verweilen zu lassen – und dadurch eine tiefe und Halt gebende Erfahrung seiner Liebe zu machen.

Gespräch mit Christus: Herr, oft merke ich gar nicht, wie geistig ausgehungert ich bin. Ich betäube die Symptome dieser geistigen Unterernährung mit zahlreichen berauschenden Sinneserfahrungen, Zerstreuungen etc. Dabei bist du die Liebe, die allein die Sehnsucht meines Herzens bis auf den Grund stillen kann. Nähre in mir diese Sehnsucht nach dir und hilf mir so, immer mehr nach dir zu suchen!

Vorsatz: Ich werde heute ein Opfer beim Essen bringen, um mich daran zu erinnern, dass ich letztlich für Gottes Liebe geschaffen bin, nicht für vergängliche Güter.

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