Tägliche Meditationen
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Montag,
4. März 2019

Überraschungen

Montag der achten Woche im Jahreskreis
Hl. Kasimir von Polen, Königssohn

P. Thomas Fox LC

Mk 10,17-27
In jener Zeit lief ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen. Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter! Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen! Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Sie aber erschraken noch mehr und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden? Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.

Einführendes Gebet: Herr, du überraschst mich heute mit einem neuen Tag! Danke! Du lädst mich ein, an deiner Seite bei der Erlösung der Menschen mitzuwirken. Hilf mir, hierbei ganz auf dich zu vertrauen.

Bitte: Jesus und Maria, führt heute viele Seelen zu Gott!

1.  Warum gibt sich der Herr nicht mit weniger zufrieden? Der Umgang mit unserm Herrn birgt viele Überraschungen. Manchmal gibt er sich nicht einmal mit der großzügigsten Geste zufrieden: Der junge Mann fällt vor ihm auf die Knie. – Jesus ist unbeeindruckt. Der junge Mann redet ihn mit schmeichelhaften Worten an. – Jesus verweist ihn trocken auf Gott, den Höchsten. Der junge Mann stellt eine sehr interessante religiöse Frage. – Jesus reagiert fast abweisend: Du kennst doch die Gebote…

2. Von Jugend an! Welch ein schönes Geschlecht, das von Jugend an gelernt hatte, die Gebote Gottes zu beachten! Das war allerdings keine kleine Leistung und das zog den liebevollen Blick des Herrn auf sich. Es führt aber nicht dazu, dass der Herr ihn mit der Einladung zur äußersten Konsequenz verschont. Denn mit dem "Eines fehlt dir noch" geht Jesus zur Beantwortung der noch unausgesprochenen und wirklich existentiellen Frage über, die der vor ihm knieende Jüngling mehr durch seine Gegenwart als mit seinen Worten stellt. Tatsächlich suchen viele junge Menschen Christus auf, ohne genau zu wissen, warum er sie so fesselt und anzieht. Ihr Fragen ist radikal, doch sie müssen auch lernen, eine radikale Haltung bei der Antwort anzunehmen, um sich so selbst ganz erkennen und verstehen zu lernen.

3. Noch mehr Überraschungen. Die klare Antwort Jesu: "Geh, verkaufe… und komm, folge mir nach!" trifft den Jüngling völlig unerwartet. Er muss nun erfahren, dass man sich verbrennen kann, wenn man sich dem Feuer nähert. Was heißt "dem Feuer"?, – dem Ursprung des ganzen Universums!Aber den Jüngern soll es nicht besser als diesem jungen Mann ergehen. Jesus scheint es in diesem Fall darauf abzusehen, alle in Verlegenheit zu bringen. Er will heute mit nichts zufrieden sein, was rein menschliche Möglichkeiten bewerkstelligen können. Erst nachdem er bei der Allmacht Gottes angekommen ist, ist er zufrieden. Denn zur Rettung einer Seele genügt nur diese Allmacht. Nichts sonst. Was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Antwort: Zuerst auf Gott vertrauen und ihn demütig darum bitten.

Gespräch mit Christus: Herr, du gehst den Weg der radikalen Hingabe. Du bist ihn zuerst gegangen. Du bist ihn wie keiner vor dir und wie keiner nach dir gegangen. Und deine Hingabe ist eine offene und herzliche Einladung an mich.

Möglicher Vorsatz: Ich werde dem Herrn heute eine ganze Liste von Namen vorlesen, Menschen um deren ewige Erlösung ich ihn bitte.

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